Donnerstag, 15. November 2012

Chicago & more

Hallo alle zusammen,

ja ich lebe noch und bin nicht an ungesunder Ernährung gestorben (noch nicht). Zugegebenermaßen war ich etwas nachlässig mit meinem Blog in letzter Zeit, dazu kamen noch viel Hausaufgaben und eine Midtermklausur, sodass ich einiges um die Ohren hatte. Zwischendurch hatten Claus und ich es dann aber doch geschafft, endlich mal einen Wochenendtrip nach Chicago zu planen. Dazu nahmen wir am Freitag Morgen eine für die Strecke von 130 Meilen viel zu lange Busfahrt von vier Stunden auf uns (ziemlich viele Stopps unterwegs). Hostel hatten wir keines gebucht, da wir erst am Tag vorher auf die Idee gekommen waren, dass das vllt. eine gute Idee wäre, das war aber für eine Buchung übers Internet zu kurzfristig, also war unsere erste Aufgabe in Chicago, eine Unterkunft zu finden. Das erste Hostel war leider ausgebucht, aber etwas weiter außerhalb fanden wir im griechischen Viertel ein weiteres Hostel, dass uns für $30/Person eine Unterkunft in einem 6-Bett-Zimmer mit Frühstück bot. Deal! Also Gepäck da gelassen, schnell einen kurzen Abstecher zu einem griechischen Restaurant neben dem Hotel gemacht und ein vergessenswürdiges Mittagessen bestellt und  los ging's mit dem Sightseeing-Programm. Erste Station war der bekannte Sears-Tower (heißt jetzt Willis-Tower), bis vor einigen Jahren noch der höchste Wolkenkratzer der Welt mit über 440 m bis zum Dach! Auf dem Skydeck ließ sich dann die Aussicht über die Stadt genießen. Wir hatten im Hostel einen Gutschein aus einem Ständer mit Infomaterial gefischt, der uns eine kostenlose Audio-Tour bescherte. So wurden uns zahlreiche Gebäude erklärt und die Geschichte der Stadt näher gebracht.


Danach wurde es schon dunkel, sodass wir beschlossen, noch ein bisschen in downtown rumzulaufen und vllt. in das ein oder andere Geschäft zu gehen. So konnte ich mir noch eine Jeans und ein T-Shirt kaufen (natürlich habe ich vergessen, dass die Steuer noch dazu kommt) und danach haben wir uns nach einem Platz zum Abendessen umgeschaut. Das meiste war entweder zu teuer oder zu voll (meistens beides), also haben wir uns für ein kleines Sushi-Restaurant entschieden. Wenn ihr jetzt denkt, dass macht keinen Sinn, habt ihr Recht. Es war auch ziemlich teuer, aber wir wollten einfach nicht mehr weiter suchen und hatten keine Lust auf Fast Food. Es war allerdings ziemlich lecker!


Der Plan für den nächsten Tag war abenteuerlich. Wir wollten uns mit Becca, ihrem Cousin Jerry, seiner Freundin Melody sowie Sarah, einer Freundin von Becca außerhalb Chicagos treffen und in den Freizeitpark "Six Flags" gehen. Tickets hatten wir vorher im Internet gebucht und nachdem Claus und ich mit dem Zug RIchtung Norden gefahren waren, holten uns die anderen am Bahnhof in Kenosha ab und wir fuhren die letzten Kilometer mit dem Auto. Wir hatten einen sonnigen Samstag erwischt, aber leider waren wir nicht die einzigen, die die Chance nutzten und so war der Park hoffnungslos überfüllt. Und mit hoffnungslos überfüllt meine ich: wesentlich schlimmer als an einem beliebigen Tag im Europapark. Der Park hatte einige ziemlich innovative Achterbahnen zu bieten, aber nicht viel drumherum außer Essensständen zu Mondpreisen. So mussten wir also in den sauren Apfel beißen und schafften in acht Stunden drei (in Zahlen:3) Achterbahnen, sowie eine etwas kleinere ganz am Schluss, bevor der Park um 23 Uhr schloss, bei der wir noch drei mal sitzen bleiben durften. Trotzdem war es eher eine Enttäuschung im Hinblick auf die Zeit, die wir dafür aufgewendet hatten. Zudem holte ich mir noch eine leichte Erkältung beim Anstehen, die mich in der nächsten Woche lahmlegen sollte.



 

Linke und rechte Seite der Achterbahn "Vertical Velocity" - Der Name ist Programm!


Am Abend entschieden wir uns dann noch, bis zur Schließung des Parks zu bleiben, da wir hoften, es würden weniger Besucher werden (wurden es nicht), was dazu führte, dass wir nicht mehr auf der selben Strecke zurückfahren konnten. So musste Jerry uns noch ca. 45 Minuten in südliche Richtung zum Chicago O'Hare Airport fahren, von wo aus wir die Metro nahmen.

Am Sonntag setzten wir unsere Sightseeing-Tour fort. Das sehr bekannte Shedd-Aquarium war unsere erste Station, es gab dort sehr viele interessante Fische aller Art, eine Wasser-Show mit Delphinen, eine Quallen-Ausstellung sowie eine nachgebildete Riff-Landschaft zu bestaunen. Außerdem behauptet das Aquarium weiterhin steif und fest, Chamäleons in 3 Terrarien zu besitzen, aber auch nach eingehendster Betrachtung ließ sich das nicht bestätigen.

Lecker!

 Der heimliche Star des Aquariums


 Delphin-Show

Seine Rolle im Aquarium bleibt weiter ungeklärt!

Danach das Highlight der Reise. Die weltbekannte, die einzigartige, die unübertroffene....

The Bean




Leider war/ist Claus kulturell nicht interessiert genug, um der Genialität dieses Bauwerkes seine ihm gebührende Bewunderung entgegen zu bringen, aber falls ihr mal nach Chicago geht, wisst ihr, wo ihr hin müsst!

Anschließend stand noch der Navy Pier auf dem Programm, der historische Landeplatz für die US-Marine mit dem bekannten Riesenrad. Leider gab es dort nicht viel zu sehen, außer dem "McDonalds-The Future". Der einzige Unterschied, der festzustellen war, war jedoch, dass die Kalorientabellen der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gemacht wurden, aber immerhin.

Zum abschließenden Abendessen hatten wir uns vorgenommen, die lokale Spezialität Stuffed Pizza zu probieren. Wie das so ist, waren wir an unzähligen solcher Restaurants vorbeigekommen und als wir danach suchten, war keines in Sicht. Nach endlosem Fußmarsch schließlich ergatterten wir einen Sitzplatz in einer Pizzeria, allerdings draußen, was gerade noch im Rahmen des Erträglichen war, drinnen betrug die Wartezeit aber eine Stunde. Die Pizza war dann auch ziemlich lecker und entlohnte uns für unsere Odyssee.

Am nächsten morgen ging's dann wieder mit dem Bus zurück und es begann der Kampf gegen die Zeit, wir mussten bis mittags noch Hausaufgaben einreichen ;)

Alles in allem war es ein gelungener Ausflug in eine tolle Stadt, wenn der Trip auch seine Ecken und Kanten hatte, aber was läuft schon genauso, wie man es geplant hat?

Bis bald,

Euer JP



                              Für das Foto musste Claus eine Obdachlosenzeitung kaufen!

Freitag, 12. Oktober 2012

Obama in Madison!

Hallo zusammen,

es ist leider einige Zeit vergangen, seitdem ich meinen letzten Eintrag hier geschrieben habe, was hauptsächlich damit zusammenhängt, dass die Uni in den letzten zwei Wochen sehr fordernd war. Jetzt finde ich jedoch endlich die Zeit, um von einem besonderen Ereignis zu berichten. Hatten wir vor 3 Wochen noch erfolglos versucht, Tickets für Präsident Obama's Besuch in Milwaukee zu bekommen, stellte sich bald darauf heraus, dass er tatsächlich auch kurzfristig Madison einen Besuch abstatten wollte. Ein Ticket hierfür zu bekommen war darüberhinaus äußerst einfach, man musste lediglich ein kurzes Onlineformular ausfüllen und bekam sein Ticket direkt zum ausdrucken per Email zugeschickt. Das ganze fand auf der Wiese vor dem zentralen Universitätsgebäude (Bascom Hall) auf dem Bascom Hill statt. Am Donnerstag sollten die Tore um 12.00 mittags aufmachen und wir überlegten, was eine kluge Zeit wäre, zu kommen. Das Problem war, dass ich von 11.00-12.15 Uni hatte. Zwar findet die Vorlesung ganz in der Nähe statt, trotzdem gehörte das Social Sciences Building (Ja, VWL gehört zu den Sozialwissenschaften!) nicht zu denjenigen, die an diesem Tag aus Sicherheitsgründen gänzlich geschlossen bleiben sollten. In der mit nur neun Studenten besetzten Vorlesung traute sich dann auch keiner, zu fragen, ob man am Donnerstag kommen müsse-mich eingeschlossen. Einen Tag später jedoch hatte sich ein Student dazu aufgerafft, dem Prof. eine Email zu schreiben und dieser antwortete allen Studenten, er habe vor, normalen Unterricht über die volle Länge zu halten, er würde es jedoch niemandem verübeln, wenn er nicht käme oder früher gehen würde. Einen Tag später kam eine zweite Mail, in der er meinte, die kritische Masse der Studenten, die kommen würden, sei mittlerweile unterschritten und er werde die Vorlesung später im Semester nachholen. Somit war das geklärt und ich verabredete mich am Tag vor der Rede mit Karissa um 10.00 zum gemeinsamen Anstehen. Claus hatte ich das dummerweise nicht mehr gesagt, sodass dieser am nächsten morgen einige Anstrengungen unternehmen musste, uns in der Schlange zu finden. Wir liefen dann, nachdem wir uns getroffen hatten, erstmal ziemlich lange in die falsche Richtung, um irgendwann eine Drehung zu machen und am Ende der Schlange angekommen zu sein. Die Wartezeit konnte man sich damit vertreiben, auf gut Glück zu versuchen,  das Uni-Wlan seines Handys außerhalb der Gebäude der Uni zu empfangen oder den Freiwilligen zuzuhören, die Sticker verteilten (Romney for President-of the Cayman Islands) und Reden hielten. Zudem wurde man unendlich oft von Leuten angesprochen, die einen fragten, ob man für die Wahl registriert sei. In den USA muss man sich nämlich nach jedem Umzug neu registrieren, um das Wahlrecht zu erhalten, was zu Hunderten Freiwilligen Wahlhelfern führt, die einen auf der Straße ansprechen (und in der Schlange kann man nicht entkommen). Die ersten 5 mal antwortete ich immer mit "I'm not eligible to vote here", danach schwenkte ich auf "Yeah!" um und am Ende nickte ich nur noch überzeugend mit dem Kopf. Dank meiner Größe trafen wir in der Schlange noch einige andere Leute, die ich kannte (Travis vom Zocken, Becca's Cousine Shaina und Claus' Mitbewohner Patrick) und um ca. halb 1 waren wir dann drin. Die Tickets (ich hatte meines daheim vergessen und versuchte über 2 Stunden, meinen Unimailaccount zu öffnen) waren unwichtig und sollten nur hochgehalten werden, überprüft wurde jedoch nichts. Stattdessen gab's noch die obligatorische Sicherheitsschleuse und schon waren wir auf der Wiese angekommen und nahmen mittelprächtige Plätze ein. Später berichteten Freunde von uns, dass sie erst um 12.00 gekommen waren und fast ganz vorne standen- wir waren wohl nicht dreist genug. Es folgte eine dreistündige Wartezeit, in der unter anderem der Bürgermeister sowie die demokratische Kandidatin für den Senat Tammy Baldwin und fünf andere Personen kurze Reden hielten, sowie die Pledge of Allegiance (das Treuegelöbnis zu Nation und Flagge) und ein Gebet gesprochen und die Nationalhymne gesungen wurden. Trotzdem war die meiste Zeit nur Warten und auch wenn Wasser umsonst verteilt wurde, bekam ich langsam Hunger, Essen war jedoch nicht erlaubt hinter der Sicherheitskontrolle und verkauft wurde auch nichts. Dann endlich um 15.20 wurde Obama im Militärhubschrauber eingeflogen und nachdem sich auch zahlreiche Scharfschützen auf den Dächern postiert hatten, begann der Auftritt unter frenetischem Jubel.

 Die halbstündige Rede war recht witzig gemacht und nachdem er mit ein paar auswendig gelernten Fakten über Madison angefangen hatte ("Go Badgers!" und "I've been told this is good practice for Halloween on State Street!") erzählte er von dem TV-Duell, das zwischen Mitt Romney und ihm am Abend zuvor in Denver stattgefunden hatte. Den Ausschnitt davon könnt ihr euch hier angucken! Er sprach viel über die Mittelklasse, seine Gesundheitsreform und prangerte Romneys Steuerentlastung für die Reichen an (Lieblingssatz der Demokraten: "We wanna build this country from the middle up-not from the top down"). Alles in allem war es eine gute Rede, die zwar meist etwas oberflächlich war (Zahlen kamen praktisch keine vor), aber die Menge begeistern konnte und sehr überzeugend vorgetragen wurde.
Nach der Rede waren zahlreiche Straßen noch gesperrt und schwarze Limousinen und Polizeiwagen fuhren durch die Straßen, zu erkennen war jedoch da nichts. Trotzdem standen die Menschen an den Straßenrändern und jubelten.
Alles in allem war es ein furchtbar anstrengender Tag, jedoch hat es sich definitiv gelohnt, Barack Obama einmal live zu sehen! Hier sind noch einige Bilder von der Veranstaltung:


Live on Stage


Panorama-Blick

Karissa's Trick


Blick auf Bascom Hall

Die Scharfschützen nehmen Position ein


Bis bald,

Euer JP

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Prerelease -Report RTR Teil 2

So das hat jetzt ein wenig gedauert. was daran lag, dass ich mit Homework in der letzten Woche geradezu überladen wurde. Leider fühlt sich das jetzt alles schon wieder ein bisschen verspätet und belanglos an, da das Pereleaseformat mit dem Gildenbooster ja auch keinerlei Relevanz in Zukunft hat und (wie ich während dem Schreiben meines letzten Artikels feststellen musste) meine Notizen unzureichend sind, um die Spiele vernünftig zu rekonstruieren. Einen Vorteil hat die ganze Sache dann aber doch: Die Karten dürften den meisten nun bekannt sein, was es einfacher macht, den Artikel zu lesen. Trotzdem bin ich für Vorschläge, wie man zB Karten ohne großen Aufwand verlinken kann, sehr dankbar. Da der letzte Eintrag sehr lang geworden ist, beschränke ich mich hier auf die beiden Decklisten und ein paar Worte zur Performance und wie sich das Deck so angefühlt hat. Here we go:

Prerelease 2:

Rakdos Shed-Freak
Goblin Electromancer
Gore-House Chainwalker
Pack Rat
Splatter Thug
Izzet Staticaster
Viashino Racketeer
Desecration Demon
Soulsworn Spirit
Runewing
2 Hypersonic Dragon
2 Skyline Predator
Inaction Injunction
Izzet Charm
Annihilating Fire
Stab Wound
2 Street Spasm
2 Auger Spree
Cyclonic Rift
2 Izzet Guildgate
Transguild Promenade
6 Mountain
5 Island
3 Swamp

Ok, das Deck ist offensichtlich broken und genau das, was man mit Izzet machen will, wenn der Pool es zulässt. Ich öffnete gleich mal den 2. Hypersonic Dragon zu der Prereleasekarte und 3 (!) weitere Spoiler in meinen Farben mit Pack Rat, Desecration Demon und Cyclonic Rift, dazu gabs undendlich viel Removal, was sollte da schon schiefgehen?

Naja wie's eben so kommt, spiele ich etwas fahrlässig (aber wohl akzeptabel für ein Prerelease) und verliere die erste Runde 2:0 gegen ein aggressives Deck in den gleichen Farben, nachdem ich im ersten auf ca. 10 Leben precombat den Drachen lege, um ihn auch zu töten, falls er ein Removal hat, tatsächlich macht er allerdings tap my team mit Overload und dann Traitorous Instinct in seinem Zug. Dumm gelaufen! Im zweiten bin ich mehr unter Druck, meine Hand schlechter und ich verliere ein knappes Spiel wieder gegen den Instinct. Stupid Card! Es war übrigens sein erstes Prerelease und wenn er auch einige suboptimale Karten im Deck hatte (nicht ganz miese, so Judge's-Familiar-mies) spielte er wirklich sehr solide. Props dafür.
Runde 2 verläuft sehr unspektakulär und geht 2:0 an Hypersonic Dragon ohne viel Gegenwehr. Auch Runde 3 wird nicht viel interessanter, auch wenn ich mich nicht mehr genau dran erinnern kann, die Lifetotals sprechen für sich. In Runde 4 gibts erstmal Doppel-Drachen und im zweiten darf die Pack Rat auch mal ran und bei 7 7/7ern muss er sich geschlagen geben.

Insgesamt also recht eindeutige Spiele und hätte ich das ganze mal noch defensiver in Runde 1 gespielt, wär vllt. was aus dem 4:0 geworden.

So aber auf zu Prerelease 3, mittlerweile ist es 8 Uhr abends, aber eine Gilde wollte ich noch mitnehmen. Ich überlege lange, finde spontan, dass G/W immer langweilig sein muss, auch mit Populate und Rakdos eine zu hohe Varianz im Sealed hat. Bleibt noch Azorius. Wie der zweite Pool auch öffne ich verdienterweise (siehe Pool 1) überhaupt kein Money und baue ein mäßiges Detain-Deck aus dem Lehrbuch:

Judge's Familiar (jaja ich weiß, aber das Deck muss aggressiv sein)
2 Keening Apparition
Fencing Ace
2Azorius Arrester
Seller of Songbirds
2 Lyev Skyknight
Vassal Soul
Sunspire Griffin
2 Skyline Predator
Sphinx of the Chimes
Arhon of the Triumvirate
2 Inaction Injunction
2 Dramatic Rescue
Swift Justice
Trostanis Judgment
Conjured Currency
Azorius Gate
8 Plains
8 Island

Auch wenn das gar nicht mal so schlecht aussieht auf den ersten Blick, spielte sich nicht sonderlich gut. Detain ist auf den 2/1ern z.B. echt schwierig zu nutzen, da man entweder einen schlechten Two Drop hat oder sich die Kurve kaputt macht. Die Skyknights sind natürlich super und auch die 6-Mana-Kreaturen sehen ziemlich gut aus, in Wirklichkeit hat man aber eine große Lücke in der Manakurve, die dem Deck nicht gut bekommt. Den Archon konnte ich in keinem Spiel casten, meistens zog ich ihn aber auch nicht. Fast kein hartes Removal ist natürlich auch ein ziemliches Problem. Pack Rat besiegt man mit diesem Deck jedenfalls nicht.

In der ersten Runde gibt's direkt gegen Selesnya und unendlich viel Centaur Healer eins auf den Deckel. Der Lifegain sorgt dafür, dass es nur in einem Spiel mal knapp wird, dass er aber schnell stallen kann und dann kann ich nicht mehr gewinnen. Auch in Runde 2 und 3 reicht es nur ganz knapp im dritten Spiel jeweils zum Sieg und es fühlte sich nie so an, als hätte meine Gegner besonders gute Draws. In Runde 4 gibts das totale Mirrormatch und nachdem die Skyline Predators Spiel 1 für mich entscheiden und ich ihn im zweiten nicht tot kriege von 2 Leben und er noch Pallisade Giant legt geht's auf ins dritte. Da macht er Turn 5 Azors Elocutors und mauert sich fröhlich ein, während er Filibuster-Counter um Filibuster-Counter sammelt. Ich baue Druck auf auf mit Skyknights und Inaction Injunction und zwinge ihn zu schlechten Blocks und als er 3 Marken hat und sien Team weitgehend dezimiert ist, lege ich Conjured Currency und übernehme im nächsten Zug die Herren mit 4 Marken. In seinem Upkeep versucht er, die Elocutors zurückzubekommen, was aber laut Kartentext nicht funktioniert und eine Bitte an ihn später, nicht aufzugeben, falls er nichts hat, damit ich den 5. Filibuster-Counter noch drauflegen darf, stehe ich 3:1. Ein würdiger Abschluss. Also 3 mal 3:1, auch wenn die Decks alles andere als auf dem gleichen Powerlevel waren, aber da kann man sich nicht beschweren, denke ich. Insgesamt gab's dafür 12 Booster (3x4) und getauscht wurde auch noch kräftig, wobei das Highlight war, als ich einen deutschen Garruk vertauscht hatte und anbot, den Kartentext auf sein Handy zu sprechen, damit er ihn immer abspielen kann, wenn er die Karte ausspielt. Generell stören deutsche Karten niemanden hier, im Gegenteil, die finden das alle ziemlich cool, sich das Zeug anzutauschen, wozu ich zu meinen legendären Spottpreisen natürlich gerne bereit bin (ich bin einfach zu gut für diese Welt).

Allgemein kann ich noch sagen, dass das Format super ist und bisher viel Spaß macht. Bis heute habe ich bereits 10 Drafts und 4 Sealeds gemacht 8Ja ich weiß, Release war erst letzten Freitag und Nein, das war auch mit der Uni gerade noch vereinbar, ok nicht so richtig, aber ihr wisst ja, die Sucht...) Am letzten Wochenende war ich zum Draftapalooza eingeladen, wo wir bei Ben den ganzen Samstag bis zu 3 8-Mann-Teamdrafts gleichzeitig gespielt haben. Am Sonntag konnte ich mich aber zusammenreißen, den Wahnsinn nicht nochmal mitzumachen. Nächstes Wochenende sind State Championships in Madison, gespielt wird Standard, aber ohne jegliches Testing und ohne alle Karten, haben mich Tarvis und Aaron überredet, PTQ in Chicago zu spielen und am Sonnta PTQ Indianapolis (das letzte ist Wahnsinn, sind ca. 8 Stunden von hier, aber Chicago liegt auf dem Weg) aber wahrscheinlich gibt's ja doch wieder keinen Ausweg... Diese Spiel macht mich noch wahnsinnig!


Bis bald,

Euer JP

Montag, 1. Oktober 2012

Prerelease-Report Return to Ravnica

Heute möchte ich von meinen Erfahrungen beim Prerelease des neuen Sets berichten. Wenn ihr das lest, wisst ihr wahrscheinlich bereits alle, welche Änderungen WotC diesmal für uns bereit gehalten hat, da ihr entweder selber mitgespielt habt oder zumindest davon gehört habt. Für die wenigen Unwissenden unter euch eine kurze Zusammenfassung: Man konnte sich bei der Registration für eine der 5 Gilden aus RtR entscheiden und bekam dann eine Box, die neben einem Würfel 5 normale Booster sowie einen speziellen Gildenbooster enthielt, der nur die Farben und die Farbkombination der Gilde enthält. Dazu gabs noch eine passende Prereleasekarte, die man diesmal sogar spielen durfte sowie eine Achievement-Karte und eine kurze Einführung in die Storyline der jeweiligen Gilde und einen Sticker.
Da fing also bereits das Problem an, welche Gilde sollte ich überhaupt spielen? Da mehrere Prereleases über das Wochenende angeboten wurden, musste es nicht zwangsläufig nur eine sein, aber alle war dann auch wieder unrealistisch. Der Plan war jedenfalls, nicht 2 mal das gleiche zu spielen, um möglichst unterschiedliche Decks zu basteln. Das Mitternachtsprerelease im Misty Mountain Games Store ließ ich bewusst aus, da mich dies total aus dem Rythmus geworfen hätte. Jeder, der das mal gemacht hat, kann das wohl bestätigen, denke ich. Also los ging's mit der Überlegung, dass Golgari mit Abrupt Decay und Lotleth Troll wohl die attraktivsten Money Rares hat, wennschon gleich die Prerelease-Karte auch nicht sonderlich spektakulär aussah. Der erste Booster offenbarte gleich mal Jace (!) und der Fluch von jahrelangen miesen Boostern bei Prereleases schien gebrochen. Würde leider schwierig werden, den zu spielen. Die weiteren Booster brachten allerdings gleich 3 (in Zahlen: DREI) Schockländer und der Gildenbooster tatsächlich den Lotleth Troll. Nice opening skills von mir. Leider war Golgari nicht besonders stark vertreten, sodass selbst ein Dreifarb-Build irgendwie underpowered aussah. Also nach ein paar ratlosen Minuten einfach mal die 3 Gates, Transguild Promenade und die 3 Schockländer genommen und eiskalt 5-Color gebaut. Das waren dann wie nicht anders zu erwarten ziemlich viele Karten, aber trotzdem nur mäßig stake Einzelkarten. Irgendwie fehlten die Rares dann doch in dem Pool. Trotzdem entschied ich mich nach einigem Zögern für den Haufen, da ich dachte, dass das zumindest irgendwie Spaß machen würde, wenn's denn klappt. Hier ist das Deck:

4 Forest
3 Swamp
2 Plains
1 Island
2 Golgari Guildgate
Azorius Guildgate
Transguild Promenade
Steam Vents
Overgrown Tomb
Blood Crypt
Drudge Beetle
Lotleth Troll
Vitu-Ghazi Guildmage
Centaur Healer
2 Lyev Skynight
Corpsejack Menace
Ogre Jailbreaker
Sluiceway Scorpion
Towering Indrik
Isperias Skywatch
2 Grizzly Savage
Jarads Orders
Avenging Arrow
3 Trostanis Judgment
Selesnya Charm
Stab Wound
Pyroconvergence
Izzet Keyrune
Jace, Architect of Thought

Im SB warteten noch Annihilating Fire, dass mit Doppelrot dann doch ein bisschen zu viel des guten war und solide Kreaturen wie Korozda Monitor en masse.

Zwar habe ich versucht, die Runden so gut es geht zu dokumentieren, bin dabei aber an meiner eigenen Schrift recht bald gescheitert und kann somit nur bruchstückhafte Informationen liefern. Runde 1 gewinne ich unspektakulär 2 mal gegen Golgari splash White, da das Mana sitzt und sein Deck nicht sonderlich viel zu bieten hat außer soliden Kreaturen. Das die Spiele trotzdem einigermaßen knapp werden, lässt mich etwas an der Qualität meines Decks zweifeln. Runde 2 gehts gegen das sehr defensiv eingestellte Azorius Deck und nachdem er neben Doorkeeper ungefähr 8 weitere Kreaturen mit 1 Power auf den Tisch legt, lege ich einfach Jace und levele solange hoch,bis ich bei 9 bin und suche im Zug drauf Archon of the Triumvirate bei ihm raus und bei mir Vitu-Ghazi Guildmage (DAS ist die beste Karte im Deck? traurig, aber wahr!) und mache kurzen Prozess mit ihm in der Luft. In Game 2 versucht er mit Tower Drake und +1/+0 Equipment drauf, Druck zu machen, aber Lotleth Troll kann er nicht handeln und nachdem ich mit Jarads Orders Corpsjack Menace auf die Hand und Sluiceway Scorpion ins Spiel suche, muss er sich mangels Removal geschlagen geben (Ein Avenging Arrow scheitert kläglich an Swamp für Regeneration). An Runde 3 erinnere ich mich kaum noch, außer das er vor dem Game meinte, er wüsste auch nicht, warum er 2-0 stehe und in der Tat war sein Deck eigentlich ein Haufen und hatte meinem Deck nichts entgegenzusetzen. Vor der letzten Runde mussten dann erstmal Infos zum Price-Payout eingeholt werden. Obwohl wir 30 Leute waren, gab es nur 4 Runden, um danach noch genug Zeit für ein weiteres Turnier zu haben. Preise wurden nach Standings verteilt: 2-2: 1 Booster; 3-1: 4 Booster; 3-0-1 6 Booster und 4-0 8 Booster. Drawen wäre also nicht verkehrt, aber mein Gegner hat darauf keine Lust, weil er zwecks Vorbereitung auf den Team-GP in 2 Wochen möglichst viele Booster braucht und sein Deck auch ganz gut findet. Das stellt sich als die Untertreibung des Jahrhunderts heraus, fängt er doch gleich mal mit Golgari Guildmage, Dreg Mangler und Jarad himself an und ich bin ziemlich schnell ziemlich tot. Im zweiten macht er einfach Pack Rat und ich kann nicht glauben, wie chancenlos man mit einer akzeptablen Hand mit Kreaturen, Tricks und Removal man gegen diese Karte ist. Was haben sich Wizards denn dabei bitte gedacht? Eine ähnlich starke Karte habe ich im Limited vllt. noch nie gesehen, hat man kein Removal in Zug 2, ist man eigentlich mit fast allen Händen einfach kaputt. Er wirft dann auch lediglich Karten ab, bis ich umfalle, da hilft auch alles spätere Removal und Abtauschen nichts. Es stellt sich heraus, dass ALLE seine Rares in-volor sind und er auch noch Abrupt Decay hat sowie ebenfalls Jarads Orders sowie 3 weitere Spoiler, an die ich mich nicht mehr erinnere. Naja dumm gelaufen, aber immerhin 4 Booster mit diesem Deck, da kann man sich wohl nicht beschweren.

Der Artikel wird langsam lang, deshalb mache ich an dieser Stelle einen Cut und schreibe demnächst Teil 2, dann unter anderem mit diesem Content:

-Ich gewinne selbst einige Spiele skillful mit Pack Rat
-Ich tausche deutsche Karten her und lege noch eine kostenlose Audioaufnahme des deutschen Kartentextes auf das Handy meines Tauschpartners drauf
-Ich übernehme mit Conjured Currency Azors Elucators mit 4 Filibuster-Marken und gewinne das Spiel

Falls ihr davon und noch von vielem mehr demnächst lesen möchtet, solltet ihr das nicht verpassen!

Für Anregungen oder Kommentare wäre ich weiterhin sehr dankbar (ich hoffe, ich habe die Kommentarfunktion richtig freigeschaltet, sodass sie für alle zugänglich ist, falls nicht, wäre ich für einen Hinweis darauf und für eure Verbesserungsvorschläge per Mail sehr dankbar!)

Bis dann,

Euer JP

Sonntag, 30. September 2012

Grüetzi Mitenand!


Und herzlich willkommen zu einem neuen Blogeintrag von meinem Auslandssemester aus der Schweiz! Heute mit ausführlicher Berichterstattung vom Oktoberfest, auf dem wir heute waren. Moment mal, Schweiz, Oktoberfest? Ihr seid verwirrt? Das passt alles gar nicht zusammen? War der nicht eigentlich in den Staaten? Richtig! Und hier ist bekanntlich alles möglich, deshalb ging's heute mittag ca. 25 Meilen nach New Glarus, eine von den Schweizern im 19. Jahrhundert errichtete Siedlung, mittlerweile zur Kleinstadt avanciert, ohne jedoch was von seiner Beschaulichkeit eingebüßt zu haben.






 Der Ausflug wurde vom German Club organisiert, was aber eigentlich nur bedeutete, dass man sich möglichst effizient auf mehrere Autos aufteilt, um Hin- und Rückfahrt zu sichern. Nachdem Becca uns um 13.00 abgeholt hatte (quasi mitten in der Nacht), machten wir uns auf den Weg und konnten die wunderschöne Landschaft Wisconsins zu Herbstbeginn genießen. Hätte zumindest so sein können, wenn wir nicht noch mit den Nachwirkungen von Claus' Geburtstagsfeier am Tag zuvor zu kämpfen gehabt hätten. Man möchte meinen, es sei eine sichere Sache, abends wegzugehen und am nächsten Tag einigermaßen fit zu sein, schreibt doch das Gesetz die Schließung sämtlicher Bars und Kneipen um 2.00 Uhr morgens vor. Die Realität sieht jedoch so aus, dass man dann erstmal auf die glorreiche Idee kommt, was essen zu gehen, was dazu führt, dass einige Läden mitten in der Nacht total überlaufen sind. Nachdem wir also noch bei einem Mexikaner waren und Tacos/ Burritos/ Enchiladas/ Empanadas/ Tortillas (wahrscheinlich nicht alles davon, aber irgendwas stimmt sicher) gegessen hatten, ging's noch auf Einladung von Claus auf ein Bier mit in seine Wohnung und so schafften wir das Kunststück, am nächsten morgen ziemlich fertig zu sein.

 In New Glarus angekommen erwartete uns eine sehenswerte Kleinstadt, die zur Hälfte die üblichen Häuser mit großem Vorgarten im amerikanischen Stil bot und zur anderen Hälfte an das Walliser Dorf im Europapark erinnerte. Das Oktoberfest selber bestand aus einem großen offenen Zelt, diversen Ständen, die Bratwurst mit Sauerkraut und Senf verkauften ($4) oder eine Riesenbrezel mit Käsedip ($8). Dazu konnte man verschiedene Biere der New Glarus Brauerei (die auch Spotted Cow herstellt) trinken. Davon hielten mich aber einerseits der vorige Abend ab und andererseits der etwas überhöhte Preis von $5 (Wasser: $1). Auf dem Fest trafen wir noch Jesse, den bis dahin niemand kannte. Da er aber original Lederhosen sowie einen Jägerhut trug, wurde er von Becca direkt angesprochen und gesellte sich zu uns. Es stellte sich heraus, dass er 2 Jahre in Bregenz und in Langen (bei Frankfurt) Germanistik studiert hatte und somit sehr gut deutsch sprach und als Übersetzer arbeitete.



Nachdem wir einige Zeit bei zu lauter Musik (die mit Oktoberfest nichts zu tun hatte) im Zelt verbracht hatten, entschlossen wir uns, noch ein bisschen durch die Stadt zu laufen und fanden uns bald auf dem Weg zum "Traditional Swiss Village" wieder, einer Replik eines Schweizer Dorfes. $9 Eintritt waren uns dann aber doch zuviel und überhaupt könnte ich auch einfach in die Schweiz fahren, wenn ich wieder zu Hause bin. Auf dem Rückweg machten wir noch halt in einem Käse- und Schokoladengeschäft und kauften uns Käse, der, den Proben nach zu urteilen, sehr gut schmeckte. Leider verpassten wir es, die New Glarus Brewery zu besichtigen, aber das werden wir bestimmt demnächst einmal nachholen, schließlich ist der Weg nicht sehr weit und alle dort hergestellten Biere, die ich bisher probiert habe, schmeckten ausgezeichnet, das wäre also definitiv einen Trip wert!

Zum Schluss möchte ich euch noch einige Fotos zeigen:




















Bis zum nächsten Mal!

Tschau zämme


PS: DAS bin nicht ich, ehrlich!

http://jp-in-the-usa.blogspot.com/

Donnerstag, 20. September 2012

US Drinking Habits- A European Perspective!

So oder so ähnlich könnte ich eigentlich meine Masterarbeit nennen (Bei Prof. Schulze sollte ich mit dem Thema wohl durchkommen), klingt jedenfalls ziemlich wissenschaftlich. Heute will ich also mal über Getränke berichten, die ich in den USA bisher probieren konnte und auch ein bisschen über die verschiedenen Vor- und Nachteile reden, die die amerikanische Kultur bei der ganzen Sache mit sich bringt. Es war mir vor meiner Reise nicht so wirklich bewusst, mein "Wissen" beschränkte sich auf folgende Klischees:

- Das Bier wird wohl recht wässrig werden
-Mineralwasser mit Kohlensäure kann ich wohl abschreiben
-Softdrinks sollten wohl allgegenwärtig sein

Das stimmt auch im Großen und Ganzen so, es gab jedoch bereits einige Überraschungen:


Bier

Ja mit dem Bier ist das so ne Sache. Am Anfang denkt man sich so, das schmeckt genauso, wie man es sich vorgestellt hat und "Darf sich so was Bier nennen?", mit der Zeit jedoch gewöhnt man sich an den anderen Geschmack und merkt, dass es große Unterschiede gibt. Unser Favorit heißt "Spotted Cow" und kommt von einer lokalen Brauerei aus Wisconsin, ich glaube, es geht sogar als Ale durch, auch wenn man davon, wie ich finde, nicht viel merkt. Auf der Terrace für faire $12,25 je Pitcher erhältlich, knöpft der Supermarkt um die Ecke einem für ein Sixpack schon dreiste $7,99 ab. Dann gibt es die großen Brauereien wie Miller und zahlreiche andere, die sich unterschiedlicher Beliebtheit erfreuen und zwischen trinkbar und wirklich mies rangieren. Eine wichtige Sache, die man beim Kauf beachten muss, ist die Unterscheidung zwischen Light beer und Lite beer: Ersteres hat weniger Kalorien, zweiteres weniger Alkohol (da muss man auch erstmal drauf kommen). Ebenfalls gibt es einige Bars downtown, die eine sehr große Auswahl an gezapften Bieren wie Flaschenbieren im Angebot haben, auch wenn das schnell mal teuer werden kann. Einige Pubs wie zB der sehr gute "Great Dane" bieten ebenfalls sehr viele Bierspezialitäten an, die mit zum Besten gehören, was hier erhältlich ist und das zu erschwinglichen Preisen. Sich hier durchzuprobieren kann sowohl interessant als auch lehrreich sein.

Wasser

Was Wasser angeht, trinken die meisten Amerikaner wohl einfach Leitungswasser, dass für meinen Geschmack aber mit viel zu viel Chlor versetzt und kaum trinkbar ist. In allen öffentlichen Gebäuden gibt es Wasserspender, die auf Knopfdruck eine kleine Fontäne sprudeln lassen, von der man dann direkt trinken kann, was zunächst einige Übung erfordert, aber gerade im Serf (Fitnesscenter der Uni) sehr praktisch ist. Ob das Leitungswasser gefiltert wird, kann ich noch nicht abschließend beurteilen, es hängt evtl. vom Gebäude ab, da es manchmal gut schmeckt, manchmal furchtbar. Ansonsten bieten die meistens Supermärkte Plastikkanister zum selbst Befüllen an, was pro Gallone (go google that!) $0,49 kostet. Will man Mineralwasser kaufen, muss man einen größeren Supermarkt aufsuchen und kann meistens San Pellegrino kaufen, was aber recht teuer ist und ich muss sagen, dass man sich an stilles Wasser wirklich gewöhnen kann. In Restaurants bekommt man meist ungefragt Gläser mit Wasser (und ganz viel Eis) auf den Tisch gestellt, was kostenlos ist. Falls nicht, kann man danach fragen, was absolut üblich ist. Somit kann man bei jedem Restaurantbesuch bedenkenlos das Geld für ein Getränk sparen. Free Refill wird auch (meistens ungefragt) schneller von den Bedienungen ausgeführt, als man trinken kann, sodass ich meistens bis zum Schluss mit einem mindestens 3/4 vollen Glas da sitze.

Softdrinks

Allgemein hier als Soda bezeichnet, kann überall gekauft werden und ist spottbillig. Kostet in guten Restaurants mit Free Refill ca. $2, an Straßenständen oder in Schnellimbissrestaurants $1. Die Dosen sind wesentlich dünner und ploppen gefühlt etwa doppelt so laut.

Mountain Dew

Das Äquivalent zu Sprite, wobei letzteres auch erhältlich ist, packt nochmal ne gewaltige Portion Süße drauf (das Diet Mountain Dew ist noch süßer als normale Sprite). Ist in Europa und insbesondere in Deutschland kaum erhältlich, da in der US-Rezeptur einige potenziell gesundheitsschädigende Stoffe enthalten sind, man möge sich sein eigenes Bild davon machen...

Root Beer

Heißt vermutlich so, weil es die Wurzel allen Übels ist, was schlechten Geschmack angeht, sich aber mindestens so gut vekauft wie Bier. Geschmacklich etwa 50% Kaugummi und 50% Hustensaft, kein Alkoholgehalt. Nie wieder!

Energy-Drinks

Werden von den verschiedenen auch in Deutschland bekannten Anbietern in unterschiedlichen Größen angeboten. Neu ist eine Fokussierung auf Iced Coffee oder Mocca Drinks mit dem üblichen Koffeinzusatz, sieht erstmal unvorstellbar aus, wenn man damit klassische Energydrinks assoziert, schmeckt aber nicht viel anders als irgendwas Kaltes bei Starbucks.




                         Was kommt dabei raus, wenn der "Dairy State" auch noch "Very German" ist?



                                                                    A special challenge

                                                         Ach das hat Lana Del Rey gemeint...




                                  Sieht verrückt aus, aber wer weiß, bei viel Unistress vllt. eine Option?


                                  Bis zum nächsten Mal!

                                  Euer

                                  JP

Sonntag, 16. September 2012

First and Ten Wisconsin!

Dieser einfach zu merkende Satz muss vom gesamten Publikum wiederholt werden, nachdem er vom Stadionsprecher angesagt wurde.
Gestern war es endlich soweit und zusammen mit Becca und Karissa haben wir es ins Stadion Camp Randall zum zweiten Heimspiel der Saison von den Badgers geschafft! Die Stimmung war unglaublich, die Tickets in der Student Section hatte Becca uns für günstige 35$ besorgt (Regulär:45$) und somit bot sich uns die einmalige Möglichkeit, die Stimmung dieses Spiels einzufangen. zum besseren Verständnis versuche ich mal kurz, die Regeln zu skizzieren (die ich selbst nur in Umrissen verstehe):

Gespielt werden 4 mal 15 Minuten (quarters). Das Spielfeld ist 100 Yards lang, wobei in der Mitte die 50 Yards Line ist und es dann absteigend in beide Richtung bis in die Endzone der beiden Hälften weitergeht. Ziel des Spiels ist Raumgewinn. Dafür stehen der angreifenden Mannschaft immer 4 Versuche (Downs) zur Verfügung um 10 Yards voranzukommen (First an Ten Wisconsin bedeutet somit erster Versuch für die nächsten 10 Yards). In der Praxis ist der vierte Versuch jedoch meistens nur ein Wegkicken des Balls möglichst weit in die gegnerische Hälfte, damit bei einem Misserfolg dass andere Team von hinten anfangen muss. Punkte gibts für das Tragen in die gegnerische Endzone (6) oder ein Fieldgoal (Schuss zwischen die Torstangen, 3). Nach einem Touchdown bekommt man noch die Möglichkeit zu einem Kick aus dem Feld heraus, was dann nochmal einen Punkt gibt. Das Angriffsrecht wechselt, wenn nach 4 Versuchen keine 10 Yards geschafft wurden oder nach erzielten Punkten. Um den Raumgewinn zu realisieren gibt es unendlich viele vorher im Playbook festgelegte Spielzüge, die die Offense ausführen kann. Jede Mannschaft wechselt alle Spieler aus, wenn von Offense auf Defense oder umgekehrt umgestellt werden muss.

Klingt alles ziemlich langweilig? Ist es teilweise auch, manchmal aber auch ganz schön spannend. So lagen die Badgers 11 Sekunden vor Schluss mit 16-14 in Führung und die gegnerische Mannschaft (Utah State) hatte die Möglichkeit zu einem Fieldgoal, der Ball ging jedoch knapp rechts vorbei an den Torstangen, was Wisconsin den Sieg sicherte!

Danach gab es das für die Badgers typische 5th quarter, was 20 Minuten lang Singen und verschiedene Choreographien für das Publikum bedeutete, der Takt wurde von der Marching Band vorgegeben, die in Pausen und vor sowie nach dem Spiel spielte.

Die Atmosphäre war einfach gigantisch, das Stadion war voll besetzt mit gut 80000 Zuschauern (!). Ich habe auch den Eindruck, dass es da weniger um den Sport an sich, sondern mehr um die gute Stimmung und das gemeinsame Feiern geht, eine gehörige Portion Stolz auf die eigene Universität ist mit Sicherheit auch dabei. Ich habe einige Leute im Vorfeld des Spiels getroffen, die auch nicht mehr von den Regeln verstehen als wir, aber dass ist eigentlich auch überhaupt nicht nötig, um dort Spaß zu haben. Erstaunt war ich auch, als ich vor einigen Tagen erfahren habe, dass das im Prinzip keine professionellen Teams sind, alle Spieler sind Studenten an der UW. Was professionellen Football angeht, sind die Green Bay Packers in Wisconsin das Maß aller Dinge, die vor 2 Jahren sogar den Superbowl gewinnen konnten! Dementsprechend kann man die meisten Menschen auf der Straße an Packers Spieltagen in Grün sehen, an Badgers Spieltagen in Rot, was sehr lustig anzusehen ist.


Nach dem Spiel (der eigentliche Plan, danach zu Lernen, war im Nachhinein gesehen absolut unrealistisch und wurde schnell verworfen) gings noch zu einer Studentenverbindung (Fraternity), wo wir noch gemütlich ein Bier getrunken haben. Selbst wenn Becca niemanden dort gekannt hätte, wäre es kein Problem gewesen, einfach ins Haus zu gehen und ein Bier zu bekommen, da es eher den Charakter einer Party hatte, zu der kommen konnte, wer will. Später gings dann noch weiter zu einer privaten Party unseres Freundes John, der gleich bei uns um die Ecke in einem unvorstellbar großen Appartmentkomplex wohnt (15 Stockwerke mit je ca. 50 Wohnungen). Wieder einmal wurde uns vor Augen geführt, dass unsere Unterkunft eigentlich total überteuert ist, denn John zahlte für das wirklich luxuriöse Appartment mit einem Mitbewohner wesentlich weniger als wir. Einziger Trost bleibt, dass für ein Semester die Möglichkeiten wirklich beschränkt sind. Für ein Jahr hätten wir jedoch alle Möglichkeiten gehabt, denn am 14. August ist Moving Day in Madison, was bedeutet, dass fast jeder in der Stadt, der zur Miete wohnt, umzieht. Das klingt total verrückt, ist aber wirklich so, alle Verträge gehen nur genau 1 Jahr und Verlängerung ist absolut unüblich, was bewirkt, dass sich an den Straßenrändern der Sperrmüll türmt und die Hotels voll sind mit denen, die Probleme beim Übergang haben.

An dieser Stelle werde ich jetzt einfach mal abbrechen, da ein Verbesserungsvorschlag, der von mehreren Seiten kam, war, die Beiträge kürzer zu halten und dafür öfter zu posten, was ich gerne versuchen will.

Ich hoffe, die kleine Regelkunde hat euch nicht gelangweilt, nächstes Mal berichte ich entweder mal über die Kurse, die belegt habe (die teilweise sehr interessant sind) und über unmögliche Getränke, die man entweder mal probiert haben muss oder tunlichst vermeiden sollte (oder beides).

Hier noch einige Fotos vom Spieltag:



                                                  Nein, die Häuser sind nicht aus Stein...                  

                                                                v.l.n.r. Karissa, Becca, Claus

                                                       Mitsingen (oder so tun) ist angesagt!



                                           Wer errät den Schriftzug auf dem Spielfeld?

Bis zum nächsten Mal, Sconnies!

Euer JP

Samstag, 1. September 2012

The City's all in red...

und Nein, Claus hat es nicht binnen einer Woche geschafft, Madison in ein linkes Lager zu verwandeln. Heute ist viel mehr der Saisonauftakt der Badgers, des Football-Teams aus Madison. Das Spiel läuft aktuell ca. 1 km von hier entfernt im Stadion Camp Randall und der letzte Stand war eine 13-0 Führung zur Halbzeit gegen Northern Iowa. Football ist hier der mit großem Abstand beliebteste Sport und selbst, wenn das Team nicht spielt, sind ca. 20% der Fußgänger auf der State Street in den roten Badger-Shirts, die es in allen möglichen Variationen an jeder Ecke zu kaufen gibt, zu sehen. Leider haben wir für das heutige Spiel keine Karten mehr bekommen, wir werden aber auf jeden Fall versuchen, das  nächste Spiel in 2 Wochen live im Stadion mitzuverfolgen. Zwar bleiben die genauen Regeln von Football trotz intensiven Studiums im Internet weiter unklar (Verwirrend sind insbesondere die verschiedenen Spielzüge, von denen es unbegrenzt viele gibt und die alle im sogenannten Playbook des jeweiligen Teams stehen), aber was letztenendes zählt ist die Stimmung und die ist bei 80000 Menschen im Stadion das Eintrittsgeld von 45$ sicherlich wert.

Ansonsten haben wir uns gut eingelebt. Bei meinem letzten Beitrag stand für mich noch  nicht fest, wer meine Mitbewohner sein würden, doch das klärte sich schon bald auf, als am nächsten Tag der erste zur Türe reinkam: "Hey how are you? My name is Markus!" "Bist du Deutscher?" "Österreicher"
Soviel also zu dem Plan, tagsüber hauptsächlich Englisch zu reden, der zweite Mitbewohner heißt übrigens Francesco und kommt asu Bari, Italien. Claus erwischte ebenfalls einen Österreicher und wenig später gesellte sich noch ein feierwütiger Däne dazu, der allerdings tagsüber kaum zu sehen ist und seine Präsenz eher mitten in der Nacht erahnen lässt. Merkwürdigerweise machen die Dänen in der Business School den Chinesen starke Konkurrenz, was ihre Präsenz hier in Madison angeht (Den Grund dafür konnte ich noch nicht herausfinden). Jedenfalls verstehe ich mich sowohl mit meinem italienischen Mitbewohner als auch mit den insgesamt 4 Österreichern im Appartmentkomplex ausgezeichnet und wir sind oft zusammen unterwegs, sei es zum Mittagessen oder einem abendlichen Bier auf der Terrasse am Lake Mendota. Letztere ist der Dreh- und Angelpunkt des Nachtlebens in Madison. Viele große Tische und genügend Sitzgelegenheiten laden zusammen mit Ständen für Essen und Getränke jeden Abend zu einem gemütlichen Feierabend ein (von dem noch nicht begonnenen Unialltag). Mehrmals in der Woche spielen zudem auf einer kleinen Bühne Bands oder es werden Filme gezeigt. Am Donnerstag waren Claus und ich zudem auf der Terrace beim Deutschen Stammtisch, zu dem uns unsere amerikanische Freundin Becca eingeladen hat. Es war ein sehr lustiger Abend, in dessen Verlauf nur Deutsch gesprochen wurde, was sehr amüsant war. Eines führt zudem zum anderen und so sind wir in ca. 1,5 Stunden zu unserem ersten amerikanischen Barbecue eingeladen, was etwas außerhalb von Madison stattfinden wird. Anschließend sind wir noch downtown zu einer WG Party eingeladen, zu der man nur mit einem Schnurrbart kommen darf. Es wurde die ernstzunehmende Drohung ausgesprochen, dass jeder, der ohne Schnurrbart kommt, mit Filzstift einen angemalt bekommt. Glücklicherweise konnte ich auf der State Street jedoch gestern noch ein Schnurrbartset zum Ankleben erstehen, was mir 6 verschiedenen Schnurrbärte zur Auswahl lässt (Aktueller Favorit ist Dali).

Was gibt es sonst noch über die Stadt Madison zu berichten? Einige Sachen fallen positiv auf, andere sind für Europäer nur schwer nachzuvollziehen. Positiv hervorzuheben sind das fast flächendeckende Wlan, was einen Internettarif fürs Handy quasi überflüssig macht. Die meiste Zeit kann man sich problemlos im Wlan der Uni einloggen und da die allermeisten Gebäude in der Innenstadt zur Uni gehören, ist man eigentlich nie lange ohne Netz. Ebenfalls ziemlich angenehm ist die Ausstattungsämtlicher Gebäude, sei es Restaurant oder Uni, mit ausgezeichnet funktionierenden Klimanlagen. Leider kann man nicht den ganzen Tag in diesen Gebäuden verbringen, was dazu führt, dass man bei großer Hitze einem ständigen Temperatursprung ausgesetzt ist, der einen nach ein paar mal rein und raus schon ganz schön mitnehmen kann. Auch super ist, dass so gut wie jedes Gebäude über einen Trinkwasserspender verfügt und auch in jedem Restaurant eisgekühltes Wasser ungefragt und komplett kostenlos serviert wird. Man kann so guten Gewissens auf das Bestellen eines Getränkes verzichten, was auch nicht als unhöflich angesehen wird. Softdrinks sind ebenfalls sehr billig und liegen bei maximal 2,60$ und sind so gut wie immer Free Refill (ungefragt!).

Sehr merkwürdig hingegen ist die allegegenwärtige Sales Tax von etwas über 5%, die auf so gut wie jede Rechnung noch draufgeschlagen wird. Man erfährt nie den Endpreis, bis man die Rechnung in der Hand hält und da nicht alle Sachen gleich besteuert werden, ist es oftmals schwer zu sagen, ob das Geld ausreichen wird oder nicht, vom vorher Zurechtlegen ganz zu schweigen. Münzen spielen sowieso eine sehr kleine Rolle, man gibt zumeist einfach immer irgendeinen Schein und steckt das Restgeld ungefragt ein. Die andere Art, mit der Sales Tax umzugehen (vorwiegend von den Amerikanern praktiziert) ist, selbst Kleinstbeträge einfach per Kreditkarte zu bezahlen, was überall problemlos funktioniert. Leider müsste man sich da immer aufschreiben, was man bezahlt hat, bzw. Belege sammeln uns sortieren, was das Ganze aus meiner Sicht weniger attraktiv macht.

Ebenfalls Probleme bereitet immer noch das teure Einkaufen um die Ecke, da für erträgliche Preise die Malls außerhalb mit dem Bus angefahren werden müssen, was zeitlich schwierig ist ohne Auto, denn die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar benutzbar (als Student kostenlos), aber nicht mit dem deutschen Niveau in großen Städten vergleichbar. Somit sind wir froh, so zentral zu wohnen. Direkt um die Ecke befindet sich übrigens das SERF, ein Sportzentrum der Uni mit Krafträumen, 8 Basketballfeldern sowie einem Schwimmbad mitz 4 großen und 4 kleinen Bahnen sowie diversen weiteren Möglichkeiten, Spot aller Art zu betreiben. Auch das wird von Studiengebühren finnaziert und ist komplett kostenlos. Das wird wohl auch das Patentrezept gegen die unvermeidlich schlechtere Ernährung hier sein. Obwohl wir uns bemühen, ist es schwierig, sich so zu ernähren wie zu Hause, da viele Produkte nur schwer erhältlich sind. Einen Teilerfolg haben wir jedoch heute erzielt, als wir auf dem wöchentlichen Farmer's Market das erste knusprige Brot zum Schnäppchenpreis von nur 6$ erstehen konnten.


Es gäbe noch viele weitere Sachen zu erzählen, aber das muss bis zum nächsten Mal warten, denn das Barbecue ruft! Hier jedoch noch einige Bilder, die ich in den letzten Tagen aufgenommen habe:

Blick vom Kapitol auf Lake Mendota



Das zentrale Gebäude der Universität Bascom Hall
 Die  in Madison erscheinende Satirezeitschrift The Onion ist kostenlos und vielerorts in Madison verfügbar. Hier der letzte Leitartikel ;)


Bis zum nächsten Mal, wie immer bin ich für Anmerkungen aller Art immer offen. Kommentare dürfen gerne auch auf Facebook gepostet werden, wenn ihr euch hier nicht anmelden möchtet (was man glaube ich muss, um direkt zu kommentieren).

See you,

JP



Samstag, 25. August 2012

Erster FNM-Turnierbericht

Hallo zusammen,

nachdem ich vorgestern Abend bei einem der 3 (!) Stores hier in Madison vor verschlossenen Türen stand, konnte ich gestern Nachmittag dann doch einmal im Geschäft vorbeischneien und mich nach FNM erkundigen. Es stellte sich heraus, dass jede Woche mittwochs und freitags gedraftet wird. Um 7 sollte es los gehen und zwar waren Claus und ich um 9 zu einer Geburtstagsparty eingeladen (Ja, Kontakte knüpft man schnell hier), aber das musste dann eben noch ein bisschen warten. Ja, Ja die Sucht (Michael, du weißt wovon ich spreche). Nachdem mir aus Deutschland schon ein nicht allzu hohes Niveau prophezeit wurde, ging ich mit den Erwartungen ins Turnier, ganz gut abzuschneiden und dann am Besten noch gegen Sam Black oder Gaudenis Vidugiris, die wohl beide hier leben, zu verlieren, damit es am Ende was zu erzählen gab. Leider ging der Plan insofern nicht auf, als dass von letzteren keiner da war... Na gut, musste das Turnier halt ohne Pros starten.

Warnung: Ab hier nur noch MTG Content, also wenn ihr nur aus reiner Neugier bis hierher gelesen habt, könnt ihr im Prinzip jetzt aufhören und seid dann erstens nicht gelangweilt und denkt zweitens nicht, dass ihr mit dem absoluten Obernerd befreundet seid, falls nicht, sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt!

16 Leute bedeuten 2 8er-Tische und 3 Runden, wobei die Pods nicht gemischt werden. Am Ende gibts Rare und Foilpick, weshalb das Ganze auch nur 11,25$ kostet.

Der erste Booster ist eher traurig und bietet neben Aven Squire noch Acidic Slime, Sentinel Spider, Titanic Growth und Arbor Elf. Ich entscheide mich für Acidic Slime als Value-Karte und hoffe, dass mein linker Nachbar den Squire nimmt, was nicht passiert. Desweiteren denke ich mir, dass da ja auf jeden Fall was Grünes tablen wird. Second Pick war Deadly Recluse aus einem noch schlechteren Booster ohne nennenswerte Alternativen. Ich bleibe dann noch ein wenig in Grün und nehme Elvish Visionary und Ring of Kalonia relativ spät und denke schon, Grün ist keine schlechte Wahl, aber als mein erster Booster getabled ist, sehe ich schon, dass das wohl schwierig wird. Alles ist raus und es bleibt nur noch Vastwood Gorger übrig, das bedeutet, ich bin quasi Mono-Grün mit 3 anderen Leuten, die auch in Grün sind. Die einzigen nicht-grünen Karten sind Turn to Slag und Rummaging Goblin, den ich in RG sehr gern mag. Der zweite Booster beginnt mit Vampire Nighthawk mit mittelmäßigen Alternativen. Kurzer Check: Nighthawk gegen Rot getauscht und gepickt, leider kam dann erstmal kein Schwarz mehr und auch Grün wurde dank meinem linken nachbarn hart gecuttet, sodass für mich der 2. Booster ein Desaster war. Über den Second Pick möchte ich nicht reden, da wäre nur Alex stolz auf mich ;) Mehr als Primal Huntbeast und ein Arms Dealer sowie Füllmaterial wie Centaur Courser gabs dann auch nicht mehr zu holen, wobei spät noch 2 Essence Drains kamen. Im dritten wurde allerdings alles plötzlich gut.FP war Slumbering Dragon, dann gabs Volcanic Geyser, danach ein Pack mit Spear, Krenko und Arms Dealer, woraus ich Krenko nahm und Arms Dealer tablen konnte (WTF?). Zwischendurch gabs noch Disciple of Bolas, in der Hoffnung, dass noch was mit Schwarz gehen könnte, aber ohne jegliches Fixing waren die 3-4 Karten nicht zu supporten und in Rot war ich mittlerweile zu tief drin. Der Rest wurde dann mit Goblins wie Mogg Flunkies aufgefüllt und zum Schluss gabs noch einen Yevas Forcemage und ein Zauberbuch (Ja, das gute Zauberbuch!). Das ergab am Ende folgendes Deck:

Slumbering Dragon
Bond Beetle
Deadly Recluse
2 Elvish Visionary
2 Mogg Flunkies
2 Arms Dealer
Rummaging Goblin
Yevas Forcemage
Centaur Courser
Primal Huntbeast
Krenko, Mob Boss
Acidic Slime
Vastwood Gorger
Jayemdae Tome
Ring of Kalonia
WIld Guess
Turn to Slag
Volcanic Geyser
Fungal Sprouting
Plummet

SB:
Disciple of Bolas
2 Essence Drain
Vampire NIghthawk
Rummaging Goblin
Naturalize

Alles in allem sicherlich nicht das beste Deck, aber dann musste halt gut gezockt werden. In der ersten Runde gabs direkt Walking Corpse von meinem Gegner nach Mulligan, den ich mit Arms Dealer beantworte. Mein Gegner macht Volcanic Strength drauf und haut mich für 4 und gibt den Zug dann ab. Ich überlege, was das jetzt war und schieße ihn einfach um. Danach hat er nicht nennenswertes mehr außer einem Crimson Muckwader, dem aber schon ein geringter Vastwood Gorger gegenüber Steht und somit ist es nur einen Frage der Zeit, bis das Spiel vorbei ist.
Im Tweiten gibts gleich mal einen Mulligan bei mir und es wird shaky 2 Forest Yevas Forcemage+weitere Kreaturen gehalten. Mein Gegner macht Dragon Hatchling, Volcanis Strenght und ich finde weder Länder noch Removal, was ich mit den nicht vorhandenen Ländern hätte spielen können. Das war unspannend. Im dritten muss er dagegen gleich 2 mal nach Paris und ich starte mit Drache, Visionary, Forcemage und verhaue in ziemlich schnell, da er das ganze Spiel über auf schwarz gescrewt ist. Arms Dealer und Krenko sind dann des guten auch ein bisschen zu viel.

2-1, 1-0

Runde 2 gibts gegen meinen linken Nachbar aus dem Draft mit GRB (Danke!). In der letzten Runde durfte ich schon Zeuge von Thragtusk-Primadox Kombo werden (Hilfe). Ich keepe 2 Mountain, Wild Guess undSpells on the Draw und struggle ziemlich mit den Ländern und muss erstmal Rummaging Goblin legen um weitere zu finden. Währenddessen prügelt er mich mit Chronomaton und Duty-Bound Dead und legr dann noch Nighthawk und Sentinel Spider dazu. Ich kann jedoch endlich mit 5 Ländern Acidic Slime spielen und den Automat zerstären, Deadly Recluse kümmert sich um Nighthawk, blockt dann aber doch Sentinel Spider und der Hawk bekommt den Geyser. Letztendlich läuft es wieder auf das gute Zauberbuch hinaus, denn Buch+Rummaging Goblin > nur Rummaging Goblin beim Gegner. Vastwood Gorger ist mal wieder der Finisher der Wahl. Im zweiten habe ich wieder Goblin, aber irgendwie sind alles Sachen trotzdem schlechter als seine und mein Krenko fängt sich einen Speer.Irgendwann habe ich nur kleine Kreaturen und er nur große und auf 2 Leben kann ich mich zwar noch seines Vastwood Gorgers mit einem Geyser für 6 erledigen, aber Rise from the Grave auf Bloodhunter Bat ist zu viel. Im dritten lege ich gekonnt first Turn Drache und da mein Gegner noch keinen Mountain gefunden hat, Rummaging Goblin und Krenko, den er auch nicht wegbekommt. Im nächsten Zug hat er dann den Mountain+Speer, aber da habe ich bereits Arms Dealer nachgelegt und 3 laufende Removal gebaut. Das reicht dann auch, um 2 mal den Thragtusk ins Jenseits zu schicken (sehr gutes Gefühl). Trotzdem bin ich in der Defensive, wenn mein Gegner aber auch nicht mehr viel hat. Den Drachen kann er jedoch nicht handlen und lässt ihn mit Angriffe auf 4 Counter gehen, damit ich meine Tokens auch zum Schießen verwenden muss. Leider hat er die Rechnung ohne Bond Beetle gemacht und somit greift der Drache plötzlich für acht in der Luft an. Dagegen hat er dann auch nichts mehr.

2-1, 2-0

Im Finale wird gesplittet und wir zocke um den Tusk. Im ersten macht er mit Scroll Thief und unednlich Unsummon (3) und Archaeomancern (2) Druck, hat aber keinen Counterspell und irgendwann bleibt Vastwood Gorger dann doch liegen, denn seine Kreaturen machen einfach auch zusammen nur ca. 5 Schaden pro Zug. Dann gehts in die Offensive, Yevas Forcemage auf Gorger, Attack und dann Fungal Sprouting für sieben lassen ihn ganz schön schlucken und er kann irgendwann nur noch schlechte Blocks machen und stirbt, ohne dass ich den Geyser in der Handy brauche.
Im zweiten habe ich die beste Karte gegen sein Deck mit Primal Huntbeast (kein Durchkommen) und habe genug Zeit, mit Zauberbuch gute Kreaturen zu finden und zwar mehr als er Speere und Flames of the Firebrand hat, womit der Sieg nur noch Formsache ist. Das Deck von meinem Gegner sah in der Theorie ganz witzig aus, aber nur mit Unsummons und Archaeomancern gewinnt man keine Spiele. Mein Gegner sah das ganze auch irgendwie nicht als Tempodeck sondern als Combo-Deck und zockte Elixir of Immortality, was einfach nicht richtig sein kann in dem Deck.

2-0, 3-0

Also den Tusak gewonnen und nach örtlichen Regeln darf man nach dem Pick des zweiten nochmal picken als Erster und ist dann für den Rest raus. Die Karten waren alle ziemlich bescheiden, sodass ich mir noch den Master of the Pearl Trident gönnte, um Lukas zu ärgern, wenn der in 2 jahren 15€ wert ist und er ihn sich von mir antauscht und dann gings heim, fertigmachen zur Geburtstagsparty,von der ich in meinem nächsten Beitrag mit normalen Content berichten werde.

Ich hoffe, euch hat dieser kleine Turnierbericht gefallen und ich würde mich über Zuspruch, Verbesserungsvorschläge oder Anmerkungen in den Kommentaren she freuen.

Bis bald,

Euer JP

Donnerstag, 23. August 2012

Hallo zusammen und Herzlich willkommen bei meinem Blog, in dem über meine Erlebnisse in den USA berichtn möchte. Ich habe mich dazu entschlossen, diesen Blog zu schreiben, um Kontakt nach Deutschland zu halten und weil ich denke, dass ich viele interessante Dinge erleben werde, die euch bestimmt interessieren. So könnt ihr quasi in Echtzeit lesen, was ich hier drüben so mache und wie mein Auslandssemester so läuft. Für alle, die es noch nicht wissen:
Ich bin seit gestern für ein Semester (bis Ende des Jahres) in Madison, WI, da ich während dem Studium die Gelegenheit eines Auslandsaufenthlats nicht verpassen wollte und auf wundersame Weise mit meiner Bewerbung auf diesen Platz bei der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Freiburg auch noch durchgekommen bin.
Ich werde versuchen, das Ganze relativ allgemein zu halten, sodass es jeden interessieren dürfte und wenn ich mal ein spezielles Thema wie Sport oder Magic: The Gathering ansprechen werde, mache ich dazu einen Extraabschnitt am Ende, damit ihr den entweder nicht lesen braucht oder direkt dahin scrollen könnt. Ich habe übrigens lange überlegt, den Blog auf Englisch zu schreiben und habe die Idee auch noch nicht ganz verworfen. Das hat folgende Gründe:
1. Evtl. lerne ich so viele neue Leute kennen, die sich auch für das interessieren, was ich hier schreibe, die aber kein deutsch können.
2. Englisch versteht jeder, der das hier liest, also wäre es ganz praktisch

Der Nachteil ist natürlich, dass dann der Stil nicht so unterhaltsam wäre und ich länger für meine Beiträge brauchen würde. Letztendlich fange ich also mal auf deutsch an und gucke mal, wie sich das Ganze so entwickelt.

So genug der Vorworte, es gibt schon nach einem Tag viel zu berichten:

Nachdem ich gestern (nach deutscher Zeit vorgestern, da durch Zeitverschiebung 7 Stunden zurück) um 3 Uhr deutscher Zeit aufgestanden war, haben mich meine Eltern nach Frankfurt zum Flughafen gebracht. Das lief eigentlich ganz gut, bis bei der Gepäckaufgabe ein amerikanischer Sicherheitsbeamte fragte, ob ich Elsta gemacht habe. Ich erstmal verdutzt geguckt, in meinem Kopf rattert es (Hatte das nicht was mit Steuererklärung zu tun?) und ich sage mal, dass ich mir nicht sicher bin. Daraufhin meinte er nicht ganz zu Unrecht, dass ich es wahrscheinlich nicht gemacht habe, wenn ich nicht weiß, was das überhaupt ist, womit er Recht hatte. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass das nur für Touristen relevant ist und nicht für Leute mit Aufenthaltsvisa (Es handelt sich um eine Einreisegebühr, auch andere Länder sind erfinderisch, was Geld machen angeht).
Dann fragte er mich noch, was ich studiere und ich antwortet: Economics, woraufhin er zurückgab: You're too late, we don't need you anymore. Da hab ich nur gelächelt, denn eins habe ich bei den ganzen Vorbereitungen gelernt: Die Beamte dürfen Witze machen, man selber nicht. Dann noch ein paar Fragen, die der Beamte in schlechtem und viel zu schnellem deutsch stellte, mit Ja und Nein beantwortet (man konnte gerade so viel verstehen, um zu wissen, ob man Ja oder Nein sagen muss) und dann durfte ich endlich mein Gepäck aufgeben. Danach gabs noch ein hastiges und viel zu großes Frühstück mit meinen Eltern und dann habe ich mich mit Claus, meinem Kommilitonen, der mit mir hier ist, getroffen und wir sind nach der Verabschiedung von unseren Eltern durch den Sicherheits-Check.
Ich hatte mich eigentlich auf den Transatlantikflug gefreut. Endlich mal viel Zeit, um mein Buch zu lesen, dann vllt. noch den ein oder anderen Film anschauen und mehr Beinfreiheit als auf innereuropäischen Easyjet-Flügen sollte auch vorhanden sein.
Letzters stellte sich als kapitale Fehlannahme heraus. Der Sitz war eher noch enger als auf bisherigen Kurzstreckenflügen. Wenigstens konnten Claus und ich meinen Sitznachbarn überreden, sich umzusetzen, damit wir nebeneinander sitzen konnten, was sonst nicht der Fall gewesen war, da wir getrennt gebucht hatten. Nach dem Start gab erstmal Brezeln und Nüsse und 10 min später sinnigerweise ziemlich schlechtes Essen (Pasta mit Chicken, in Wahrheit ohne Chicken und mit einer Spinat-Tomatensauce). Das Video-on-Demand-System funktionierte eigentlich einwandfrei, trotzdem musste der Pilot es 2 mal neu starten, was jeweils recht lange dauerte und 2 Stunden vor Schluss gingen wohl alle anderen aber meins nicht mehr. Jedenfalls war der Bildschirm zu klein für anspruchsvolle Filme, weshalb ich zwischendurch mal "Kill the Boss" sah, der ganz witzig war und später Hangover 2 auf Englisch, was total unnötig war. Nach einem Drittel hatte ich keine Lust mehr, dieser Film hätte definitiv keinen 2. Teil gebraucht...
Der Flug ging übrigens über Grönland, was wohl Dank der Erdkrümmung, wie mir Claus erklärte, der kürzeste Weg war. Der Blick aus dem Flieger war atemberaubend.

Nach kurzem Zwischenstop in Detroit mussten wir dann nochmal eine gute Stunde nach Madison fliegen, was aber problemlos ging. Lediglich in Detroit gab's nochmal ein Einreiseinterview und Gepäckabholung und Wiederaufgabe zur Sicherheit sowie Körperscanner und Zollerklärung (Safety First).

In Madison angekommen nahmen wir uns ein taxi zu den Saxony Appartments, unserem Wohnkompley während der Zeit hier. Die Kurzzusammenfassung lautet: 3er WGs. sehr einfache Aussattung und niedriger Komfort, aber eingermaßen sauber und superzentral downtown gelegen.

Am Abend reichte es dann Dank des Jetlags nur noch zum Auspacken, einem schnellem Essen beim Thailänder und einem Kurzeinkauf (Müsli, Milch, Wasser).
Die Milch und generell alles war furchtbar teuer(1,8 Liter für 4 Dollar war das Billigste) aber Claus äußerte den Verdacht, dass wir im amerikanischen Alnatura gelandet waren. Danach gings todmüde ins Bett (ich teile mein Zimmer nicht mit Claus, dessen Mitbewohner noch nicht angereist sind, einer von meinen schon, aber bis jetzt habe ich ihn noch nie getroffen und ich habe keine Ahnung, wer das ist) und am nächsten morgen immerhin bis halb 6 geschlafen, nicht schlecht für den Anfang, wie ich finde.

Danach gings erstmal los und wir gingen zum UW (University of Wisconsin) Madison Welcome Center, wo uns extrem freundlich alle Fragen, die uns so einfielen, beantwortet wurden und wir obendrein noch dieses Foto mit Bucky Badger, dem omnipräsenten Maskottchen Wisconsins allgemein und des Football-Teams im Speziellen schießen konnten:

Danach hatten wir die Qual der Wahl, erst zu AT&T und uns wegen einer Sim-Karte informieren, zum Fahrradverleih oder zur Union Hall und die Unikarte beantragen. Da letzteres evtl. Rabatte ermögliche könnte, entschieden wir uns zuerst für den Behördengang. Das mit der Karte klappte auch super, wie auf dem Bild unten zu sehen:
Dann konnten wir auch noch eine kostenloses Konto inkl. Debitkarte (wie eine Kreditkarte mit sofortiger Abbuchung, also ideal für den mittellosen Studenten) beantragen, was auch super funktionierte. Dann wurde es jedoch problematisch: Am Empfang fragte man uns, ob wir für "SOAR" registriert wären, was eine Art der Einführungswoche darstellte, von der wir aber noch nie was gehört hatten. Also 2 Stockwerke höher zur Anmeldung gelaufen. Leider trennte und von ebendieser eine etwas 100 Meter lange Schlange. Die Wartezeit von 2 (!) Stunden wurde dann von mindestens 5 Animateuren verkürzt, die uns und die anderen immer wieder ansprachen, und Small-Talk mit uns führten. Cleverer wäre aber wohl gewesen, diese Leute einfach auch die Registrierung machen zu lassen, was die Wartezeit etwas halbiert hätte. Jedenfalls lernten wir so Bridgette kennen, die selbst für amerikanische Verhältnisse etwas übertrieben war (You're still in the line, that's so amazing; und die selbst belanglose Sätze unsererseits mit "That's sooo cool" kommentierte. Wir  lernten auch noch Jing-Jing aus China und Sam aus Indonesien kennen, die hinter uns in der Schlange standen und sehr nett waren. Endlich bei der Registrierung angekommen, fand man uns jedoch in keiner Liste und es offenbarte sich, dass das SOAR-Programm nur für Leute war, die dauerhaft hier studieren. Das war dann doch etwas enttäuschend, vor allem, weil wir ungefähr 6 Leuten zuvor erzählt hatten, dass wir nur für ein Semester hier sind und niemand Verdacht schöpfte. Was blieb war eine rote "Badger"-Tüte aus Stoff und 2 neue Bekannschaften in 2 Stunden, was gar keine so schlechte Quote ist, wie ich finde ;)
Bridgette erfuhr das dann auch noch und ich musste feststellen, dass sie Probleme hatte, den passenden Gesichtsausdruck zu finden, denn wenn man bei jeden Satz schon so tut, als wäre gerade etwas Unglaubliches passiert, fällt es einem bei wirklich außergewöhnlichen Ereignissen schwer, noch einen drauf zu packen (Sie begnügte sich mit einem dauerhaft geöffneten Mund).
Danach gings an den ersten Großeinkauf und wir mussten feststellen, dass die Amerikaner wirklich wahnsinnig sind. Einer unglaublichen Kreativität beim Angebot ungesunder Lebensmittel aller Art steht ein totaler Mangel an Grundnahrungsmitteln gegenüber. Das wir kein normales Brot finden würden, darauf waren wir gefasst, aber dass ein riesiger Lebensmittelladen nichtmal Obst oder Gemüse (bis auf ca. 10 Bananen und 2 Beutel Trauben), normale Butter oder Käse in Scheiben bietet, war schon erschreckend. Es bestätigte sich zudem der Verdacht, dass alles aus deutscher Sicht unfassbar teuer ist, dafür ist jedes 2. Produkt etwa ein Drittel günstiger, wenn man eine bestimmte Anzahl mitnimmt (meistens 3-5), was uns zu unvernünftigen Hamsterkäufen trieb. Selbst die Billiglinie ("Gut&Günstig"--> "Nice") war meist immer noch teuer aber wir hatten ja keine Wahl. Somit mussten wir für unseren Einkauf zu zweit deutlich über 100$ hinblättern.

Nachher gehen wir evtl. noch auf die Einführungsparty, die wahrscheinlich auch nicht für uns bestimmt ist, aber zu der wir wohl trotzdem kommen dürfen und treffen hoffentlich noch weitere interessante Leute.
Morgen gibts dann wahrscheinlich erstmal ne persönliche Stadtführung, denn glücklicherweise hat unser Buddy Mike (der letztes Semester in Freiburg war und der aber noch nicht in Madison sondern noch bei seiner Familie ist) uns einen netten Kontakt zu einer Studentin vermittelt, die sich bereit erklärt hat, uns hier beim Einstieg zu unterstützen.

Ich hoffe, ich habe euch gut unterhalten und ihr werdet meine nächsten Einträge auch verfolgen, falls ihr Verbessrungsvorschläge oder Anmerkungen macht, wäre ich dafür sehr dankbar.

Bis bald und see you later,

JP