ja ich lebe noch und bin nicht an ungesunder Ernährung gestorben (noch nicht). Zugegebenermaßen war ich etwas nachlässig mit meinem Blog in letzter Zeit, dazu kamen noch viel Hausaufgaben und eine Midtermklausur, sodass ich einiges um die Ohren hatte. Zwischendurch hatten Claus und ich es dann aber doch geschafft, endlich mal einen Wochenendtrip nach Chicago zu planen. Dazu nahmen wir am Freitag Morgen eine für die Strecke von 130 Meilen viel zu lange Busfahrt von vier Stunden auf uns (ziemlich viele Stopps unterwegs). Hostel hatten wir keines gebucht, da wir erst am Tag vorher auf die Idee gekommen waren, dass das vllt. eine gute Idee wäre, das war aber für eine Buchung übers Internet zu kurzfristig, also war unsere erste Aufgabe in Chicago, eine Unterkunft zu finden. Das erste Hostel war leider ausgebucht, aber etwas weiter außerhalb fanden wir im griechischen Viertel ein weiteres Hostel, dass uns für $30/Person eine Unterkunft in einem 6-Bett-Zimmer mit Frühstück bot. Deal! Also Gepäck da gelassen, schnell einen kurzen Abstecher zu einem griechischen Restaurant neben dem Hotel gemacht und ein vergessenswürdiges Mittagessen bestellt und los ging's mit dem Sightseeing-Programm. Erste Station war der bekannte Sears-Tower (heißt jetzt Willis-Tower), bis vor einigen Jahren noch der höchste Wolkenkratzer der Welt mit über 440 m bis zum Dach! Auf dem Skydeck ließ sich dann die Aussicht über die Stadt genießen. Wir hatten im Hostel einen Gutschein aus einem Ständer mit Infomaterial gefischt, der uns eine kostenlose Audio-Tour bescherte. So wurden uns zahlreiche Gebäude erklärt und die Geschichte der Stadt näher gebracht.
Danach wurde es schon dunkel, sodass wir beschlossen, noch ein bisschen in downtown rumzulaufen und vllt. in das ein oder andere Geschäft zu gehen. So konnte ich mir noch eine Jeans und ein T-Shirt kaufen (natürlich habe ich vergessen, dass die Steuer noch dazu kommt) und danach haben wir uns nach einem Platz zum Abendessen umgeschaut. Das meiste war entweder zu teuer oder zu voll (meistens beides), also haben wir uns für ein kleines Sushi-Restaurant entschieden. Wenn ihr jetzt denkt, dass macht keinen Sinn, habt ihr Recht. Es war auch ziemlich teuer, aber wir wollten einfach nicht mehr weiter suchen und hatten keine Lust auf Fast Food. Es war allerdings ziemlich lecker!
Der Plan für den nächsten Tag war abenteuerlich. Wir wollten uns mit Becca, ihrem Cousin Jerry, seiner Freundin Melody sowie Sarah, einer Freundin von Becca außerhalb Chicagos treffen und in den Freizeitpark "Six Flags" gehen. Tickets hatten wir vorher im Internet gebucht und nachdem Claus und ich mit dem Zug RIchtung Norden gefahren waren, holten uns die anderen am Bahnhof in Kenosha ab und wir fuhren die letzten Kilometer mit dem Auto. Wir hatten einen sonnigen Samstag erwischt, aber leider waren wir nicht die einzigen, die die Chance nutzten und so war der Park hoffnungslos überfüllt. Und mit hoffnungslos überfüllt meine ich: wesentlich schlimmer als an einem beliebigen Tag im Europapark. Der Park hatte einige ziemlich innovative Achterbahnen zu bieten, aber nicht viel drumherum außer Essensständen zu Mondpreisen. So mussten wir also in den sauren Apfel beißen und schafften in acht Stunden drei (in Zahlen:3) Achterbahnen, sowie eine etwas kleinere ganz am Schluss, bevor der Park um 23 Uhr schloss, bei der wir noch drei mal sitzen bleiben durften. Trotzdem war es eher eine Enttäuschung im Hinblick auf die Zeit, die wir dafür aufgewendet hatten. Zudem holte ich mir noch eine leichte Erkältung beim Anstehen, die mich in der nächsten Woche lahmlegen sollte.
Linke und rechte Seite der Achterbahn "Vertical Velocity" - Der Name ist Programm!
Am Abend entschieden wir uns dann noch, bis zur Schließung des Parks zu bleiben, da wir hoften, es würden weniger Besucher werden (wurden es nicht), was dazu führte, dass wir nicht mehr auf der selben Strecke zurückfahren konnten. So musste Jerry uns noch ca. 45 Minuten in südliche Richtung zum Chicago O'Hare Airport fahren, von wo aus wir die Metro nahmen.
Am Sonntag setzten wir unsere Sightseeing-Tour fort. Das sehr bekannte Shedd-Aquarium war unsere erste Station, es gab dort sehr viele interessante Fische aller Art, eine Wasser-Show mit Delphinen, eine Quallen-Ausstellung sowie eine nachgebildete Riff-Landschaft zu bestaunen. Außerdem behauptet das Aquarium weiterhin steif und fest, Chamäleons in 3 Terrarien zu besitzen, aber auch nach eingehendster Betrachtung ließ sich das nicht bestätigen.
Lecker!
Der heimliche Star des Aquariums
Delphin-Show
Seine Rolle im Aquarium bleibt weiter ungeklärt!
Danach das Highlight der Reise. Die weltbekannte, die einzigartige, die unübertroffene....
The Bean
Leider war/ist Claus kulturell nicht interessiert genug, um der Genialität dieses Bauwerkes seine ihm gebührende Bewunderung entgegen zu bringen, aber falls ihr mal nach Chicago geht, wisst ihr, wo ihr hin müsst!
Anschließend stand noch der Navy Pier auf dem Programm, der historische Landeplatz für die US-Marine mit dem bekannten Riesenrad. Leider gab es dort nicht viel zu sehen, außer dem "McDonalds-The Future". Der einzige Unterschied, der festzustellen war, war jedoch, dass die Kalorientabellen der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gemacht wurden, aber immerhin.
Zum abschließenden Abendessen hatten wir uns vorgenommen, die lokale Spezialität Stuffed Pizza zu probieren. Wie das so ist, waren wir an unzähligen solcher Restaurants vorbeigekommen und als wir danach suchten, war keines in Sicht. Nach endlosem Fußmarsch schließlich ergatterten wir einen Sitzplatz in einer Pizzeria, allerdings draußen, was gerade noch im Rahmen des Erträglichen war, drinnen betrug die Wartezeit aber eine Stunde. Die Pizza war dann auch ziemlich lecker und entlohnte uns für unsere Odyssee.
Am nächsten morgen ging's dann wieder mit dem Bus zurück und es begann der Kampf gegen die Zeit, wir mussten bis mittags noch Hausaufgaben einreichen ;)
Alles in allem war es ein gelungener Ausflug in eine tolle Stadt, wenn der Trip auch seine Ecken und Kanten hatte, aber was läuft schon genauso, wie man es geplant hat?
Bis bald,
Euer JP