Und herzlich willkommen zu einem neuen Blogeintrag von meinem Auslandssemester aus der Schweiz! Heute mit ausführlicher Berichterstattung vom Oktoberfest, auf dem wir heute waren. Moment mal, Schweiz, Oktoberfest? Ihr seid verwirrt? Das passt alles gar nicht zusammen? War der nicht eigentlich in den Staaten? Richtig! Und hier ist bekanntlich alles möglich, deshalb ging's heute mittag ca. 25 Meilen nach New Glarus, eine von den Schweizern im 19. Jahrhundert errichtete Siedlung, mittlerweile zur Kleinstadt avanciert, ohne jedoch was von seiner Beschaulichkeit eingebüßt zu haben.
Der Ausflug wurde vom German Club organisiert, was aber eigentlich nur bedeutete, dass man sich möglichst effizient auf mehrere Autos aufteilt, um Hin- und Rückfahrt zu sichern. Nachdem Becca uns um 13.00 abgeholt hatte (quasi mitten in der Nacht), machten wir uns auf den Weg und konnten die wunderschöne Landschaft Wisconsins zu Herbstbeginn genießen. Hätte zumindest so sein können, wenn wir nicht noch mit den Nachwirkungen von Claus' Geburtstagsfeier am Tag zuvor zu kämpfen gehabt hätten. Man möchte meinen, es sei eine sichere Sache, abends wegzugehen und am nächsten Tag einigermaßen fit zu sein, schreibt doch das Gesetz die Schließung sämtlicher Bars und Kneipen um 2.00 Uhr morgens vor. Die Realität sieht jedoch so aus, dass man dann erstmal auf die glorreiche Idee kommt, was essen zu gehen, was dazu führt, dass einige Läden mitten in der Nacht total überlaufen sind. Nachdem wir also noch bei einem Mexikaner waren und Tacos/ Burritos/ Enchiladas/ Empanadas/ Tortillas (wahrscheinlich nicht alles davon, aber irgendwas stimmt sicher) gegessen hatten, ging's noch auf Einladung von Claus auf ein Bier mit in seine Wohnung und so schafften wir das Kunststück, am nächsten morgen ziemlich fertig zu sein.
In New Glarus angekommen erwartete uns eine sehenswerte Kleinstadt, die zur Hälfte die üblichen Häuser mit großem Vorgarten im amerikanischen Stil bot und zur anderen Hälfte an das Walliser Dorf im Europapark erinnerte. Das Oktoberfest selber bestand aus einem großen offenen Zelt, diversen Ständen, die Bratwurst mit Sauerkraut und Senf verkauften ($4) oder eine Riesenbrezel mit Käsedip ($8). Dazu konnte man verschiedene Biere der New Glarus Brauerei (die auch Spotted Cow herstellt) trinken. Davon hielten mich aber einerseits der vorige Abend ab und andererseits der etwas überhöhte Preis von $5 (Wasser: $1). Auf dem Fest trafen wir noch Jesse, den bis dahin niemand kannte. Da er aber original Lederhosen sowie einen Jägerhut trug, wurde er von Becca direkt angesprochen und gesellte sich zu uns. Es stellte sich heraus, dass er 2 Jahre in Bregenz und in Langen (bei Frankfurt) Germanistik studiert hatte und somit sehr gut deutsch sprach und als Übersetzer arbeitete.
Nachdem wir einige Zeit bei zu lauter Musik (die mit Oktoberfest nichts zu tun hatte) im Zelt verbracht hatten, entschlossen wir uns, noch ein bisschen durch die Stadt zu laufen und fanden uns bald auf dem Weg zum "Traditional Swiss Village" wieder, einer Replik eines Schweizer Dorfes. $9 Eintritt waren uns dann aber doch zuviel und überhaupt könnte ich auch einfach in die Schweiz fahren, wenn ich wieder zu Hause bin. Auf dem Rückweg machten wir noch halt in einem Käse- und Schokoladengeschäft und kauften uns Käse, der, den Proben nach zu urteilen, sehr gut schmeckte. Leider verpassten wir es, die New Glarus Brewery zu besichtigen, aber das werden wir bestimmt demnächst einmal nachholen, schließlich ist der Weg nicht sehr weit und alle dort hergestellten Biere, die ich bisher probiert habe, schmeckten ausgezeichnet, das wäre also definitiv einen Trip wert!
Zum Schluss möchte ich euch noch einige Fotos zeigen:

Bis zum nächsten Mal!
Tschau zämme
PS: DAS bin nicht ich, ehrlich!
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