Samstag, 25. August 2012

Erster FNM-Turnierbericht

Hallo zusammen,

nachdem ich vorgestern Abend bei einem der 3 (!) Stores hier in Madison vor verschlossenen Türen stand, konnte ich gestern Nachmittag dann doch einmal im Geschäft vorbeischneien und mich nach FNM erkundigen. Es stellte sich heraus, dass jede Woche mittwochs und freitags gedraftet wird. Um 7 sollte es los gehen und zwar waren Claus und ich um 9 zu einer Geburtstagsparty eingeladen (Ja, Kontakte knüpft man schnell hier), aber das musste dann eben noch ein bisschen warten. Ja, Ja die Sucht (Michael, du weißt wovon ich spreche). Nachdem mir aus Deutschland schon ein nicht allzu hohes Niveau prophezeit wurde, ging ich mit den Erwartungen ins Turnier, ganz gut abzuschneiden und dann am Besten noch gegen Sam Black oder Gaudenis Vidugiris, die wohl beide hier leben, zu verlieren, damit es am Ende was zu erzählen gab. Leider ging der Plan insofern nicht auf, als dass von letzteren keiner da war... Na gut, musste das Turnier halt ohne Pros starten.

Warnung: Ab hier nur noch MTG Content, also wenn ihr nur aus reiner Neugier bis hierher gelesen habt, könnt ihr im Prinzip jetzt aufhören und seid dann erstens nicht gelangweilt und denkt zweitens nicht, dass ihr mit dem absoluten Obernerd befreundet seid, falls nicht, sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt!

16 Leute bedeuten 2 8er-Tische und 3 Runden, wobei die Pods nicht gemischt werden. Am Ende gibts Rare und Foilpick, weshalb das Ganze auch nur 11,25$ kostet.

Der erste Booster ist eher traurig und bietet neben Aven Squire noch Acidic Slime, Sentinel Spider, Titanic Growth und Arbor Elf. Ich entscheide mich für Acidic Slime als Value-Karte und hoffe, dass mein linker Nachbar den Squire nimmt, was nicht passiert. Desweiteren denke ich mir, dass da ja auf jeden Fall was Grünes tablen wird. Second Pick war Deadly Recluse aus einem noch schlechteren Booster ohne nennenswerte Alternativen. Ich bleibe dann noch ein wenig in Grün und nehme Elvish Visionary und Ring of Kalonia relativ spät und denke schon, Grün ist keine schlechte Wahl, aber als mein erster Booster getabled ist, sehe ich schon, dass das wohl schwierig wird. Alles ist raus und es bleibt nur noch Vastwood Gorger übrig, das bedeutet, ich bin quasi Mono-Grün mit 3 anderen Leuten, die auch in Grün sind. Die einzigen nicht-grünen Karten sind Turn to Slag und Rummaging Goblin, den ich in RG sehr gern mag. Der zweite Booster beginnt mit Vampire Nighthawk mit mittelmäßigen Alternativen. Kurzer Check: Nighthawk gegen Rot getauscht und gepickt, leider kam dann erstmal kein Schwarz mehr und auch Grün wurde dank meinem linken nachbarn hart gecuttet, sodass für mich der 2. Booster ein Desaster war. Über den Second Pick möchte ich nicht reden, da wäre nur Alex stolz auf mich ;) Mehr als Primal Huntbeast und ein Arms Dealer sowie Füllmaterial wie Centaur Courser gabs dann auch nicht mehr zu holen, wobei spät noch 2 Essence Drains kamen. Im dritten wurde allerdings alles plötzlich gut.FP war Slumbering Dragon, dann gabs Volcanic Geyser, danach ein Pack mit Spear, Krenko und Arms Dealer, woraus ich Krenko nahm und Arms Dealer tablen konnte (WTF?). Zwischendurch gabs noch Disciple of Bolas, in der Hoffnung, dass noch was mit Schwarz gehen könnte, aber ohne jegliches Fixing waren die 3-4 Karten nicht zu supporten und in Rot war ich mittlerweile zu tief drin. Der Rest wurde dann mit Goblins wie Mogg Flunkies aufgefüllt und zum Schluss gabs noch einen Yevas Forcemage und ein Zauberbuch (Ja, das gute Zauberbuch!). Das ergab am Ende folgendes Deck:

Slumbering Dragon
Bond Beetle
Deadly Recluse
2 Elvish Visionary
2 Mogg Flunkies
2 Arms Dealer
Rummaging Goblin
Yevas Forcemage
Centaur Courser
Primal Huntbeast
Krenko, Mob Boss
Acidic Slime
Vastwood Gorger
Jayemdae Tome
Ring of Kalonia
WIld Guess
Turn to Slag
Volcanic Geyser
Fungal Sprouting
Plummet

SB:
Disciple of Bolas
2 Essence Drain
Vampire NIghthawk
Rummaging Goblin
Naturalize

Alles in allem sicherlich nicht das beste Deck, aber dann musste halt gut gezockt werden. In der ersten Runde gabs direkt Walking Corpse von meinem Gegner nach Mulligan, den ich mit Arms Dealer beantworte. Mein Gegner macht Volcanic Strength drauf und haut mich für 4 und gibt den Zug dann ab. Ich überlege, was das jetzt war und schieße ihn einfach um. Danach hat er nicht nennenswertes mehr außer einem Crimson Muckwader, dem aber schon ein geringter Vastwood Gorger gegenüber Steht und somit ist es nur einen Frage der Zeit, bis das Spiel vorbei ist.
Im Tweiten gibts gleich mal einen Mulligan bei mir und es wird shaky 2 Forest Yevas Forcemage+weitere Kreaturen gehalten. Mein Gegner macht Dragon Hatchling, Volcanis Strenght und ich finde weder Länder noch Removal, was ich mit den nicht vorhandenen Ländern hätte spielen können. Das war unspannend. Im dritten muss er dagegen gleich 2 mal nach Paris und ich starte mit Drache, Visionary, Forcemage und verhaue in ziemlich schnell, da er das ganze Spiel über auf schwarz gescrewt ist. Arms Dealer und Krenko sind dann des guten auch ein bisschen zu viel.

2-1, 1-0

Runde 2 gibts gegen meinen linken Nachbar aus dem Draft mit GRB (Danke!). In der letzten Runde durfte ich schon Zeuge von Thragtusk-Primadox Kombo werden (Hilfe). Ich keepe 2 Mountain, Wild Guess undSpells on the Draw und struggle ziemlich mit den Ländern und muss erstmal Rummaging Goblin legen um weitere zu finden. Währenddessen prügelt er mich mit Chronomaton und Duty-Bound Dead und legr dann noch Nighthawk und Sentinel Spider dazu. Ich kann jedoch endlich mit 5 Ländern Acidic Slime spielen und den Automat zerstären, Deadly Recluse kümmert sich um Nighthawk, blockt dann aber doch Sentinel Spider und der Hawk bekommt den Geyser. Letztendlich läuft es wieder auf das gute Zauberbuch hinaus, denn Buch+Rummaging Goblin > nur Rummaging Goblin beim Gegner. Vastwood Gorger ist mal wieder der Finisher der Wahl. Im zweiten habe ich wieder Goblin, aber irgendwie sind alles Sachen trotzdem schlechter als seine und mein Krenko fängt sich einen Speer.Irgendwann habe ich nur kleine Kreaturen und er nur große und auf 2 Leben kann ich mich zwar noch seines Vastwood Gorgers mit einem Geyser für 6 erledigen, aber Rise from the Grave auf Bloodhunter Bat ist zu viel. Im dritten lege ich gekonnt first Turn Drache und da mein Gegner noch keinen Mountain gefunden hat, Rummaging Goblin und Krenko, den er auch nicht wegbekommt. Im nächsten Zug hat er dann den Mountain+Speer, aber da habe ich bereits Arms Dealer nachgelegt und 3 laufende Removal gebaut. Das reicht dann auch, um 2 mal den Thragtusk ins Jenseits zu schicken (sehr gutes Gefühl). Trotzdem bin ich in der Defensive, wenn mein Gegner aber auch nicht mehr viel hat. Den Drachen kann er jedoch nicht handlen und lässt ihn mit Angriffe auf 4 Counter gehen, damit ich meine Tokens auch zum Schießen verwenden muss. Leider hat er die Rechnung ohne Bond Beetle gemacht und somit greift der Drache plötzlich für acht in der Luft an. Dagegen hat er dann auch nichts mehr.

2-1, 2-0

Im Finale wird gesplittet und wir zocke um den Tusk. Im ersten macht er mit Scroll Thief und unednlich Unsummon (3) und Archaeomancern (2) Druck, hat aber keinen Counterspell und irgendwann bleibt Vastwood Gorger dann doch liegen, denn seine Kreaturen machen einfach auch zusammen nur ca. 5 Schaden pro Zug. Dann gehts in die Offensive, Yevas Forcemage auf Gorger, Attack und dann Fungal Sprouting für sieben lassen ihn ganz schön schlucken und er kann irgendwann nur noch schlechte Blocks machen und stirbt, ohne dass ich den Geyser in der Handy brauche.
Im zweiten habe ich die beste Karte gegen sein Deck mit Primal Huntbeast (kein Durchkommen) und habe genug Zeit, mit Zauberbuch gute Kreaturen zu finden und zwar mehr als er Speere und Flames of the Firebrand hat, womit der Sieg nur noch Formsache ist. Das Deck von meinem Gegner sah in der Theorie ganz witzig aus, aber nur mit Unsummons und Archaeomancern gewinnt man keine Spiele. Mein Gegner sah das ganze auch irgendwie nicht als Tempodeck sondern als Combo-Deck und zockte Elixir of Immortality, was einfach nicht richtig sein kann in dem Deck.

2-0, 3-0

Also den Tusak gewonnen und nach örtlichen Regeln darf man nach dem Pick des zweiten nochmal picken als Erster und ist dann für den Rest raus. Die Karten waren alle ziemlich bescheiden, sodass ich mir noch den Master of the Pearl Trident gönnte, um Lukas zu ärgern, wenn der in 2 jahren 15€ wert ist und er ihn sich von mir antauscht und dann gings heim, fertigmachen zur Geburtstagsparty,von der ich in meinem nächsten Beitrag mit normalen Content berichten werde.

Ich hoffe, euch hat dieser kleine Turnierbericht gefallen und ich würde mich über Zuspruch, Verbesserungsvorschläge oder Anmerkungen in den Kommentaren she freuen.

Bis bald,

Euer JP

Donnerstag, 23. August 2012

Hallo zusammen und Herzlich willkommen bei meinem Blog, in dem über meine Erlebnisse in den USA berichtn möchte. Ich habe mich dazu entschlossen, diesen Blog zu schreiben, um Kontakt nach Deutschland zu halten und weil ich denke, dass ich viele interessante Dinge erleben werde, die euch bestimmt interessieren. So könnt ihr quasi in Echtzeit lesen, was ich hier drüben so mache und wie mein Auslandssemester so läuft. Für alle, die es noch nicht wissen:
Ich bin seit gestern für ein Semester (bis Ende des Jahres) in Madison, WI, da ich während dem Studium die Gelegenheit eines Auslandsaufenthlats nicht verpassen wollte und auf wundersame Weise mit meiner Bewerbung auf diesen Platz bei der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Freiburg auch noch durchgekommen bin.
Ich werde versuchen, das Ganze relativ allgemein zu halten, sodass es jeden interessieren dürfte und wenn ich mal ein spezielles Thema wie Sport oder Magic: The Gathering ansprechen werde, mache ich dazu einen Extraabschnitt am Ende, damit ihr den entweder nicht lesen braucht oder direkt dahin scrollen könnt. Ich habe übrigens lange überlegt, den Blog auf Englisch zu schreiben und habe die Idee auch noch nicht ganz verworfen. Das hat folgende Gründe:
1. Evtl. lerne ich so viele neue Leute kennen, die sich auch für das interessieren, was ich hier schreibe, die aber kein deutsch können.
2. Englisch versteht jeder, der das hier liest, also wäre es ganz praktisch

Der Nachteil ist natürlich, dass dann der Stil nicht so unterhaltsam wäre und ich länger für meine Beiträge brauchen würde. Letztendlich fange ich also mal auf deutsch an und gucke mal, wie sich das Ganze so entwickelt.

So genug der Vorworte, es gibt schon nach einem Tag viel zu berichten:

Nachdem ich gestern (nach deutscher Zeit vorgestern, da durch Zeitverschiebung 7 Stunden zurück) um 3 Uhr deutscher Zeit aufgestanden war, haben mich meine Eltern nach Frankfurt zum Flughafen gebracht. Das lief eigentlich ganz gut, bis bei der Gepäckaufgabe ein amerikanischer Sicherheitsbeamte fragte, ob ich Elsta gemacht habe. Ich erstmal verdutzt geguckt, in meinem Kopf rattert es (Hatte das nicht was mit Steuererklärung zu tun?) und ich sage mal, dass ich mir nicht sicher bin. Daraufhin meinte er nicht ganz zu Unrecht, dass ich es wahrscheinlich nicht gemacht habe, wenn ich nicht weiß, was das überhaupt ist, womit er Recht hatte. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass das nur für Touristen relevant ist und nicht für Leute mit Aufenthaltsvisa (Es handelt sich um eine Einreisegebühr, auch andere Länder sind erfinderisch, was Geld machen angeht).
Dann fragte er mich noch, was ich studiere und ich antwortet: Economics, woraufhin er zurückgab: You're too late, we don't need you anymore. Da hab ich nur gelächelt, denn eins habe ich bei den ganzen Vorbereitungen gelernt: Die Beamte dürfen Witze machen, man selber nicht. Dann noch ein paar Fragen, die der Beamte in schlechtem und viel zu schnellem deutsch stellte, mit Ja und Nein beantwortet (man konnte gerade so viel verstehen, um zu wissen, ob man Ja oder Nein sagen muss) und dann durfte ich endlich mein Gepäck aufgeben. Danach gabs noch ein hastiges und viel zu großes Frühstück mit meinen Eltern und dann habe ich mich mit Claus, meinem Kommilitonen, der mit mir hier ist, getroffen und wir sind nach der Verabschiedung von unseren Eltern durch den Sicherheits-Check.
Ich hatte mich eigentlich auf den Transatlantikflug gefreut. Endlich mal viel Zeit, um mein Buch zu lesen, dann vllt. noch den ein oder anderen Film anschauen und mehr Beinfreiheit als auf innereuropäischen Easyjet-Flügen sollte auch vorhanden sein.
Letzters stellte sich als kapitale Fehlannahme heraus. Der Sitz war eher noch enger als auf bisherigen Kurzstreckenflügen. Wenigstens konnten Claus und ich meinen Sitznachbarn überreden, sich umzusetzen, damit wir nebeneinander sitzen konnten, was sonst nicht der Fall gewesen war, da wir getrennt gebucht hatten. Nach dem Start gab erstmal Brezeln und Nüsse und 10 min später sinnigerweise ziemlich schlechtes Essen (Pasta mit Chicken, in Wahrheit ohne Chicken und mit einer Spinat-Tomatensauce). Das Video-on-Demand-System funktionierte eigentlich einwandfrei, trotzdem musste der Pilot es 2 mal neu starten, was jeweils recht lange dauerte und 2 Stunden vor Schluss gingen wohl alle anderen aber meins nicht mehr. Jedenfalls war der Bildschirm zu klein für anspruchsvolle Filme, weshalb ich zwischendurch mal "Kill the Boss" sah, der ganz witzig war und später Hangover 2 auf Englisch, was total unnötig war. Nach einem Drittel hatte ich keine Lust mehr, dieser Film hätte definitiv keinen 2. Teil gebraucht...
Der Flug ging übrigens über Grönland, was wohl Dank der Erdkrümmung, wie mir Claus erklärte, der kürzeste Weg war. Der Blick aus dem Flieger war atemberaubend.

Nach kurzem Zwischenstop in Detroit mussten wir dann nochmal eine gute Stunde nach Madison fliegen, was aber problemlos ging. Lediglich in Detroit gab's nochmal ein Einreiseinterview und Gepäckabholung und Wiederaufgabe zur Sicherheit sowie Körperscanner und Zollerklärung (Safety First).

In Madison angekommen nahmen wir uns ein taxi zu den Saxony Appartments, unserem Wohnkompley während der Zeit hier. Die Kurzzusammenfassung lautet: 3er WGs. sehr einfache Aussattung und niedriger Komfort, aber eingermaßen sauber und superzentral downtown gelegen.

Am Abend reichte es dann Dank des Jetlags nur noch zum Auspacken, einem schnellem Essen beim Thailänder und einem Kurzeinkauf (Müsli, Milch, Wasser).
Die Milch und generell alles war furchtbar teuer(1,8 Liter für 4 Dollar war das Billigste) aber Claus äußerte den Verdacht, dass wir im amerikanischen Alnatura gelandet waren. Danach gings todmüde ins Bett (ich teile mein Zimmer nicht mit Claus, dessen Mitbewohner noch nicht angereist sind, einer von meinen schon, aber bis jetzt habe ich ihn noch nie getroffen und ich habe keine Ahnung, wer das ist) und am nächsten morgen immerhin bis halb 6 geschlafen, nicht schlecht für den Anfang, wie ich finde.

Danach gings erstmal los und wir gingen zum UW (University of Wisconsin) Madison Welcome Center, wo uns extrem freundlich alle Fragen, die uns so einfielen, beantwortet wurden und wir obendrein noch dieses Foto mit Bucky Badger, dem omnipräsenten Maskottchen Wisconsins allgemein und des Football-Teams im Speziellen schießen konnten:

Danach hatten wir die Qual der Wahl, erst zu AT&T und uns wegen einer Sim-Karte informieren, zum Fahrradverleih oder zur Union Hall und die Unikarte beantragen. Da letzteres evtl. Rabatte ermögliche könnte, entschieden wir uns zuerst für den Behördengang. Das mit der Karte klappte auch super, wie auf dem Bild unten zu sehen:
Dann konnten wir auch noch eine kostenloses Konto inkl. Debitkarte (wie eine Kreditkarte mit sofortiger Abbuchung, also ideal für den mittellosen Studenten) beantragen, was auch super funktionierte. Dann wurde es jedoch problematisch: Am Empfang fragte man uns, ob wir für "SOAR" registriert wären, was eine Art der Einführungswoche darstellte, von der wir aber noch nie was gehört hatten. Also 2 Stockwerke höher zur Anmeldung gelaufen. Leider trennte und von ebendieser eine etwas 100 Meter lange Schlange. Die Wartezeit von 2 (!) Stunden wurde dann von mindestens 5 Animateuren verkürzt, die uns und die anderen immer wieder ansprachen, und Small-Talk mit uns führten. Cleverer wäre aber wohl gewesen, diese Leute einfach auch die Registrierung machen zu lassen, was die Wartezeit etwas halbiert hätte. Jedenfalls lernten wir so Bridgette kennen, die selbst für amerikanische Verhältnisse etwas übertrieben war (You're still in the line, that's so amazing; und die selbst belanglose Sätze unsererseits mit "That's sooo cool" kommentierte. Wir  lernten auch noch Jing-Jing aus China und Sam aus Indonesien kennen, die hinter uns in der Schlange standen und sehr nett waren. Endlich bei der Registrierung angekommen, fand man uns jedoch in keiner Liste und es offenbarte sich, dass das SOAR-Programm nur für Leute war, die dauerhaft hier studieren. Das war dann doch etwas enttäuschend, vor allem, weil wir ungefähr 6 Leuten zuvor erzählt hatten, dass wir nur für ein Semester hier sind und niemand Verdacht schöpfte. Was blieb war eine rote "Badger"-Tüte aus Stoff und 2 neue Bekannschaften in 2 Stunden, was gar keine so schlechte Quote ist, wie ich finde ;)
Bridgette erfuhr das dann auch noch und ich musste feststellen, dass sie Probleme hatte, den passenden Gesichtsausdruck zu finden, denn wenn man bei jeden Satz schon so tut, als wäre gerade etwas Unglaubliches passiert, fällt es einem bei wirklich außergewöhnlichen Ereignissen schwer, noch einen drauf zu packen (Sie begnügte sich mit einem dauerhaft geöffneten Mund).
Danach gings an den ersten Großeinkauf und wir mussten feststellen, dass die Amerikaner wirklich wahnsinnig sind. Einer unglaublichen Kreativität beim Angebot ungesunder Lebensmittel aller Art steht ein totaler Mangel an Grundnahrungsmitteln gegenüber. Das wir kein normales Brot finden würden, darauf waren wir gefasst, aber dass ein riesiger Lebensmittelladen nichtmal Obst oder Gemüse (bis auf ca. 10 Bananen und 2 Beutel Trauben), normale Butter oder Käse in Scheiben bietet, war schon erschreckend. Es bestätigte sich zudem der Verdacht, dass alles aus deutscher Sicht unfassbar teuer ist, dafür ist jedes 2. Produkt etwa ein Drittel günstiger, wenn man eine bestimmte Anzahl mitnimmt (meistens 3-5), was uns zu unvernünftigen Hamsterkäufen trieb. Selbst die Billiglinie ("Gut&Günstig"--> "Nice") war meist immer noch teuer aber wir hatten ja keine Wahl. Somit mussten wir für unseren Einkauf zu zweit deutlich über 100$ hinblättern.

Nachher gehen wir evtl. noch auf die Einführungsparty, die wahrscheinlich auch nicht für uns bestimmt ist, aber zu der wir wohl trotzdem kommen dürfen und treffen hoffentlich noch weitere interessante Leute.
Morgen gibts dann wahrscheinlich erstmal ne persönliche Stadtführung, denn glücklicherweise hat unser Buddy Mike (der letztes Semester in Freiburg war und der aber noch nicht in Madison sondern noch bei seiner Familie ist) uns einen netten Kontakt zu einer Studentin vermittelt, die sich bereit erklärt hat, uns hier beim Einstieg zu unterstützen.

Ich hoffe, ich habe euch gut unterhalten und ihr werdet meine nächsten Einträge auch verfolgen, falls ihr Verbessrungsvorschläge oder Anmerkungen macht, wäre ich dafür sehr dankbar.

Bis bald und see you later,

JP